26. Herr Künzels Argumente

Wolfgang Künzel, Sie wissen es schon, ist ein sehr stark von sich selbst überzeugter Ex-Showhypnotiseur, der unter dem Namen Alexander Cain seine Veranstaltungen durchführte. Er muß es sich immer wieder gefallen lassen, daß sein Treiben kritisch hinterfragt wird, wie etwa in ebendiesem Blog.

Eine beliebte Antwort von Herrn Künze und co.  auf sachliche Kritik besteht nun darin, den Kritiker einfach für verrückt zu erklären, oder mindestens für psychisch schwer gestört.

Der Beispiele sind Legion. Aus Künzels Perspektive macht das sicherlich Sinn: Wie könnte jemand, der es wagt, Herrn Künzel zu kritisieren, bei Trost sein?

Beispielsweise schrieb er einer Frau, die offenbar ziemlich unzufrieden mit Künzels-Abnehm-CD, war, und das deutlich, aber ohne Beleidigungen sagte:

„Nun, ich habe mir überlegt was ich hier machen soll. Also wenn man eine CD anhört, deren Musik und Stimme nervt, dann hat man wohl nicht nur das Problem das man abnehmen möchte. Dann fehlt es an anderer Stelle auch. Da sollte man vielleicht ansetzen. Ein Psychiater hilft bei solchen Zwangshandlungen gerne weiter.“

Auch im Kommentarthread dieses Blogs wurden immer wieder Beiträgen offenbar von Künzel oder seinen engsten Vertrauten gepostet, in denen ich und andere Künzel-Kritiker als psychisch krank bezeichnet wurden. Obwohl ich die Schreiber verwarnt habe, daß solche Kommentare aufgrund ihrer Regelwidrigkeit nicht mehr veröffentlicht werden, ging es munter so weiter. Ich wurde dann von einem dieser Leute sogar gefragt, wo er denn gegen die Regeln verstoßen habe, und ich habe ehrlich gesagt in der Tat den Eindruck, daß die Psychiatrisierung von Kritikern bei Herrn Künzel und Konsorten schon so sehr in Fleisch und Blut übergegangen ist, daß sie ihnen selbst schon gar nicht mehr auffällt. Weil inhaltlich rein gar nichts als Erwiderung auf meine Kritik in diesem Blog kam, habe ich irgendwann fast schon verzweifelt die Frage gestellt, ob das denn wirklich das einzige „Argument“ von diesen Personen ist.

Die Häufigkeit der Psyciatrisierung von Kritikern läßt darauf schließen, daß Künzel die Diffamierung seiner Kritiker als „psychisch krank“ für eine rhetorische Wunderwaffe mit enormer Durchschlagskraft erachtet. Tatsächlich handelt es sich dabei jedoch natürlich nicht um ein Sachargument, sondern um einen persönlichen Angriff und eine diffamierende Beleidigung; und wie jeder unsachliche Angriff bringt auch diese Form der Herabsetzung keine Punkte, sondern disqualifiziert den, der sich ihrer bedient. Künzel zeigt damit, daß er nicht auf sachlicher Ebene diskutieren kann, sondern sein Heil allein in „Schlammschlachten“ und Angriffen auf die Person sieht. Das ist ein Armutszeugnis und eine Kapitulation auf inhaltlicher Ebene.

Ganz nebenbei ist diese Art der Beleidigung auch eine Herabsetzung für alle Menschen, die tatsächlich unter einer psychischen Störung leiden. Ihre Krankheiten werden als Verbalinjurien mißraucht, um Andersdenkende herabzuwürdigen. Aber das dürfte Herrn Künzel kaum stören; und vielleicht ist er sich im Übrigen auch gar nicht darüber im Klaren, wie die Regeln einer vernünftigen Diskussion aussehen und worin der Unterschied zwischen sachlicher Kritik einerseits und unsachlichen Beleidigungen andererseits besteht. (Hierfür gibt es in der Tat Hinweise, und ich werde darauf vielleicht in einem anderen Artikel zurückkommen.)

In manchen Fällen läuft die Beleidigung in concreto übrigens so ab, daß angemerkt wird, daß der Kritiker sich wohl in der ICD-10 wiederfinde (in der insbesondere die psychiatrischen Störungen aufgelistet sind). In anderen Fällen, vor allem wenn man niemanden persönlich anspricht, wird es konkreter:  Kritiker werden dann etwa als „schizophren“ oder „multipel“ hingestellt, wobei Künzel den Unterschied der beiden Störungsbilder offenbar gar nicht kennt.

Das ist besonders peinlich: Zum einen beleidigt man Menschen, ohne daß man den Inhalt der Beleidigung überhaupt kennen und verstehen würde; zum anderen wurde Künzel in seinem Forum bereits vor geraumer Zeit (16.12.2004, 00:18 Uhr) auf die bedeutenden Unterschiede zwischen Schizophrenie und multipler Persönlichkeitsstörung ( resp. „dissoziative Identitätsstörung“) aufmerksam gemacht, so daß er es eigentlich besser wissen könnte und müßte! (Siehe dazu den Beitrag von „schreibstift“ HIER.) Aber wie so oft hat er auch hier scheinbar nichts dazugelernt, wie dies ja auch bei vielen anderen Themen der Fall ist, siehe verschiedene Artikel dieses Blogs.

Nicht besser als der (fehlende)  Benimm des selbsternannten Großmeisters der Hypnose  ist jedoch das Verhalten von K.B., einem Künzel-treuen Zahnarzt.  Im Hinblick auf einen Künzel-Kritiker, der offenbar systematisch verleumdet und für verrückt erklärt werden sollte (siehe Kommentar-Thread), schreibt K.B.:

„Früher nahm man terpentin und kleber, um sich die birne wegzuhauen….und jetzt huldigt man den fleigenpilzen im wald….kopfschüttel….aber so ist klar, warum paranoid schizophren (F20.0) in kombination mit multipler persönlichkeitsstörung (F44.81). in klammern der wahrscheinliche icd-code, wenn man als arzt diagnostizieren würde. „

Man fragt sich, was eigentlich peinlicher ist: Wenn Künzel als Ex-Showhypnotiseur Kritiker als Fall für die Klapse hinstellt, und das dann auch noch derart dilettantisch tut, daß man nur den Kopf schütteln kann, oder wenn K.B. als approbierter Zahnarzt seine Unernsthaftigkeit mit größter Ernsthaftigkeit betreibt und sogar noch diensteifrig die Codierung von Störungen nennt, die der psychopathologisch vollkommen unbedarfte Künzel sich gerade für irgendeine ihm mißliebige Person aus den Fingern gesogen hat.

Dabei, lieber Herr Künzel, wäre das alles doch gar nicht nötig. Wenn jemand Sie mit sachlichen Argumenten und konkreten Belegen kritisiert, dann zeigen Sie doch einfach, warum die Argumente des Kritikers falsch sind, anstatt alle mit kritischer Meinung für geisteskrank zu erklären. Und nicht nur für Sie gilt wie immer:

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