73. „Lügen und Unwahrheiten“ – von und mit Wolfgang Künzel

Der ehem. Showhypnotiseur Wolfgang Künzel aka Alexander Cain präsentiert uns mal wieder ein Video, bei dem sich einem die Zehennägel aufrollen. 

kritik24 war so aufmerksam und freundlich, es zu verlinken, und er hat auch gleich den richtigen Kommentar dazu geschrieben:

„Noch nie habe ich mehr Schwachsinn in einer Viertelstunde gehört, wie in diesem Video.“

Dem kann ich mich nur vollumfänglich anschließen. Immerhin hat das Video den passenden Namen: „Hypnose – Lügen und Unwahrheiten über Hypnose, mit Wolfgang Künzel.“ Passend ist der Titel deshalb, weil er hält, was er verspricht –  denn Lügen und Unwahrheiten tischt uns Künzel zur Genüge auf.

Dabei läuft der beste Hypnotiseur Deutschlands von eigenen Gnaden (Art. 17) mal wieder zur Höchstform auf. Und immer dasselbe Schema: Auf der einen Seite die blöden Ärzte, die doofen anderen Hypnotiseure und die schlechte Welt („..man wird überall belogen! Man kann nichts mehr glauben!“); auf der anderen Seite: Wolfgang Künzel, die Lichtgestalt, die einsam dasteht und der Finsternis tapfer die Stirn bietet. Man kennt es ja zur Genüge.

Es wäre zu viel des Guten, auf jedes Detail einzugehen, aber ein paar Bemerkungen will ich doch machen. Einige Themen brauche ich jedoch nicht mehr gesondert zu behandeln, weil ich das schon getan habe:

– In Bezug auf die  Negation bei der Hypnose zeichnet Künzel eine Karikatur der Hypnoseforschung und kämpft auch ansonsten großteils gegen Pappkameraden, indem er so tut, als würden praktisch alle außer ihm vermeintlich grundlegenden Irrtümern aufsitzen. Siehe dazu Art. 70.

– Zu der Frage, welche Wörter und Begriffe durch Braid geprägt wurden und welche nicht, und wie Künzel dieses Thema nutzt, um sich wichtig zu machen: siehe Art. 72 .

– Zum Thema „unfreiwillige Hypnose“ darf ich auf Art. 61 und vor allem den dort zum speziellen Thema verlinkten Artikel verweisen.

Verbrechen in Hypnose

Zu dieser Frage kommt von Künzels Seite das Altbekannte: Man muss nur eine Halluzination induzieren – etwa dass ein Mensch ein gefährlicher Löwe sei, auf den man schießen müsse -, und schon könne man den Probanden zu absolut allem bringen. Zuverlässig und mühelos.

Wie ich in Artikel 60 (siehe auch und 61) dargelegt habe, scheint es aber überhaupt nicht auf hypnotische Irreführungen anzukommen. Ich kann und will nicht alle Argumente von dort wiederholen, aber beispielsweise können dieselben Scheinverbrechen offenbar genauso gut ohne wie mit rationalisierenden Halluzinationen induziert werden – bis hin zum vermeintlichen (Massen)mord, wie Experimente etwa schon von Bernheim, de la Tourette, Forel und anderen zeigen. Außerdem können hypnotische Täuschungen nicht nur genutzt werden, um ein (vermeintlich) verbrecherisches Verhalten als moralisch gerechtfertigt erscheinen zu lassen, sondern man kann umgekehrt Illusionen auch nutzen, um ein harmloses Tun als kriminelles Handeln darzustellen. So hat man früh schon tief hypnotisierten Probanden Zucker gegeben, ihnen suggeriert, es sei Arsen, und sie dann beauftragt, andere Personen zu „vergiften“ – mit großem Erfolg. Nach Künzels Logik dürfte eigentlich nur das umgekehrte Experiment klappen, wenn nämlich Gift suggestiv als harmloser Zucker ausgegeben wird.

Soweit ich das ersehe, geht Künzel weder in seinem jetzigen Video noch sonstwo auf diese und andere Argumente ein, die ich im verlinkten Artikel 60 ausführe.

Ebenfalls habe ich in den oben verlinkten Artikeln dargelegt, dass „Wache“ nach allem, was man weiß, dieselben „Verbrechen“ begehen wie Hypnotisierte, sofern nur dieselben situativen Anforderungen bestehen. Auch darauf geht Künzel nicht ein. Tatsächlich scheint er noch immer nicht begriffen zu haben, dass man den Einfluss der Hypnose auf das Verhalten von hypnotisierten Probanden nur dadurch bestimmen kann, dass man hypnotisierte und „wache“ Personen vergleicht.

Dabei ist ein Vergleich durchaus möglich und wurde durch die Hypnoseforschung auch angestellt. Man muss hierzu neben den hypnotisierten Probanden nur einfach noch mit einer wachen „Kontrollgruppe“ arbeiten, die soweit als möglich denselben Bedingungen ausgesetzt ist wie die hypnotischen Subjekte. Dies ist beispielsweise möglich mittels eine Gruppe von Simulanten (siehe dazu den Artikel „Simulanten„).

Immerhin geht Künzel kurz auf einen anderen Einwand ein (jedenfalls, wenn man seine Worte wohlwollend interpretiert) – allerdings versteht er ihn völlig falsch. Künzel erwähnt, dass er mehrfach Hypnotisierte auf andere Personen hat „schießen“ lassen, nachdem er den Subjekten suggeriert hatte, dass vor ihnen ein gefährliches Raubtier stehe (s.o.). Dagegen, so Künzel, sei eingewandt worden, dass die hypnotisierte Person beim Augenöffnen die Kamera gesehen habe und deswegen erkannt habe, dass die Waffe ungeladen sein müsse. Dies aber, so Künzel, sei Unsinn.

Unsinn ist indessen, wie Künzel das Argument missversteht. Es geht natürlich nicht darum, dass das Subjekt die Augen geöffnet, dann eine Kamera gesehen und daraus dann geschlussfolgert hat, dass die Waffe ja nicht geladen sein könne! Nein, die betreffende Person schlussfolgert das aus der gesamten Darbietung, aus der gesamten Situation und Vorgeschichte. Der Betreffende weiß, dass er bei einem Experiment mitmacht, dass gedreht wird, und ihm ist klar, dass er sicher nicht vor Zeugen jemanden umbringen wird. Er muss dazu keine Kamera sehen, schon gar nicht im Moment des Augenöffnens, sondern er muss nur davon ausgehen, dass Experimentator und Kameraleute nicht alle gefährliche Irre sind, die wegen Anstiftung zum Mord in den Bau wandern wollen. Der Hypnotisierte versteht die Situation genauso wie ein „Wacher“, der die ganze Zeit mit dabei ist und alles mitbekommt. Und dem „Wachen“ wäre ja auch klar, dass die Waffe nicht geladen sein kann, auch wenn er sie nicht zuvor untersucht hätte. Dieses Wissen ist der Grund, wieso sowohl Hypnotisierte wie auch „Wache“ im gleichem (hohen) Maße bei solchen Versuchen kooperieren: Sie verstehen, dass es einen Schutz geben muss.

Amnesie und Halluzinationen ändern hieran offenbar nichts, weil auch der tief Hypnotisierte auf entscheidender (unbewusster) Ebene seine Lage weiterhin akkurat einschätzen und angemessen auf sie reagieren kann.

Dass dem nach allem, was wir wissen, tatsächlich so ist,  habe ich ebenfalls in Art. 60 ausdrücklich dargelegt (siehe bei Interesse auch den Artikel „Ein Experiment von P.C. Young„, wo dies vielleicht sogar noch deutlicher wird; dazu muss man den gesamten Artikel lesen).

Soweit ich dies ersehe, ist Herr Künzel auch in diesem Zusammenhang auf kein einziges der dort vorgebrachten Argumente eingegangen – weder in seinem jetzigen Video, noch ansonsten.

Künzel versichert uns allerdings, dass die umstehenden Beobachter bei seinem Experiment mit dem zu erschießenden „Löwen“ (ob der Reaktion des Hypnotisierten) völlig „entsetzt“ gewesen seien. Dies ist aber völlig irrelevant, denn es kommt auf die innerpsychischen und teilweise unbewussten Prozesse des Subjekts an; und die kann ein Beobachter, der danebensteht, genauso wenig „sehen“ wie einer, der nur das Video betrachtet. Die entsprechenden psychischen Prozesse lassen sich aber sehrwohl aus dem Verhalten des Betroffenen ableiten, wenn man geeignete Experimente durchführt und Beobachtungen anstellt (siehe wieder die verlinkten Artikel).

Noch schlimmer ist jedoch fast dies: Künzel scheint bis heute noch nicht den Unterschied zwischen „Verbrechen in der Hypnose“ und „Verbrechen aufgrund der Hypnose“ kapiert zu haben. Das ist dann schon ziemlich erbärmlich.

Dass man Hypnotisierte zu Verbrechen anstiften oder schädigen kann, wird kein maßgeblicher Autor bezweifeln. Man  kann das ja unter günstigen Umständen auch mit „Wachen“ machen – wieso also nicht mit Hypnotisierten? Gerade in der Therapie etwa kann es zu Missbrauch kommen, und die Hypnotherapie ist hier natürlich keine Ausnahme. Dass die Hypnose aber der Grund für den Erfolg solcher schädlichen Bestrebungen ist, kann man, wie in den verlinkten Artikeln ausgeführt wurde, durchaus mit gutem Grund bezweifeln. Der selbsternannte Begründer der deutschen Hypnoseforschung (Art. 2)  sieht aber offenbar noch nicht einmal, worum es hier unabhängig von allen inhaltlichen Standpunkten überhaupt geht; was eigentlich die Frage ist!

Dann, lieber Herr Künzel, rechtfertigen Sie die Durchführung von Experimenten zu hypnotischen Schein-Verbrechen vor laufender Kamera damit, dass es Ihnen nur darum gehe, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Manche Leute hätten bezweifelt, dass so etwas möglich sei. Deshalb hätten Sie es beweisen wollen.

Herr Künzel, erzählen Sie uns doch keinen vom Pferd!! Sie selbst haben solche Videos doch ins Internet gestellt, und Sie präsentieren sie ganz so wie Werbe-Videos! Mit eingeblendeter Adresse im Abspann und allem drum und dran! Und wie Sie (wieder vor laufender Kamera) einen Auto-Verkäufer dazu gebracht haben, Ihnen einen teuren Wagen umsonst zu „verkaufen“ – was unter günstigen Bedingungen kein Problem ist – bezeichnen Sie voll Stolz als Ihr „Husarenstück“. Redet so jemand, dem das alles eher unangenehm und peinlich ist, und der das eigentlich gar nicht will, sich aber von seiner großen Wahrheitsliebe gezwungen sieht, es doch zu machen? Aber doch wohl nicht im Ernst! Nein, Herr Künzel: Auch wenn Sie die Macht, die Sie vermeintlich über andere haben, nicht missbrauchen wollen, so genießen Sie sie doch. Sie genießen, dass Sie könnten, wenn Sie nur wollten; wenn Sie nur nicht so furchtbar anständig wären!

Im Übrigen scheint Künzel immer noch nicht verstanden zu haben, dass jedenfalls ganz sicher kein Hypnoseforscher einen Zweifel hegt, dass solche Versuche, wie er sie vorführt, wunderbar funktionieren. Wie ich in Art.  60 dargelegt habe, sind solche Experimente nämlich uralt und wurden bereits im 19. Jh. erfolgreich durchgeführt (s.o.). Das wird auch in der Fachliteratur erwähnt, und erwähnt werden dort ebenfalls ähnliche neuere Versuche mit ganz entsprechenden Ergebnissen.

Wie einfach es tatsächlich ist, Hypnotisierte (wie auch Wache!) zu Pseudo-Verbrechen zu bewegen, demonstriert folgendes Video mit Martin Orne, einem Hypnoseforscher, der vielleicht die besten Texte zum Thema „Hypnose-Verbrechen“ in all seinen Aspekten verfasst hat. Interessierten sei es empfohlen: HIER. Dazu folgende Anmerkung: Bei diesem Versuch bringt ein Mann mit Handschuh eine „Klapperschlange“ herein, und die Probandin greift auf Befehl hin nach ihr. Sie schüttet auch Säure über das Gesicht einer dritten Person, obwohl ihr gezeigt worden war, wie ein Stück Kupfer sich in ihr auflöst. (Die Klapperschlange ist keine echte, was aber nur ein Herpetologe erkennen würde, und die Säure wurde unmerklich ausgetaucht.) Tief Hypnotisierte gehorchten bei solchen Experimenten in hohem Maße, und zwar, wie man herausgefunden hat, unabhängig von Halluzinationen wie etwa der, dass die Schlange ein Stück Seil sei. Und „Wache“ gehorchten genauso.

Diese Versuche sind deswegen im Zweifelsfall überzeugender als die älteren mit dem „Arsen“-Zucker oder den ungeladenen Revolvern (die wie gesagt auch gut funktionieren), weil dem Probanden vermeintlich die „Echtheit“ der Gefahr bewiesen wird. Und die Versuchspersonen konnten die Sicherheitsmaßnahmen auch tatsächlich nicht erraten, wie postexperimentelle Interviews zeigten. Außerdem reagierten viele Personen mit Gefühlen von Angst und Stress, obwohl sie wussten, dass letztlich doch versteckte Schutzmaßnahmen da sein mussten. (Siehe hierzu wieder: „Ein Experiment von P.C. Young„.)

Natürlich könnte ein Experimentator dabei theoretisch die Hypnotisierten auch in die Irre führen und inkauf nehmen, dass jemand tatsächlich verletzt wird. Er könnte etwa eine echte Kobra benutzen; aber dasselbe könnte er bei Wachen ebenso tun.

Davon, dass die Hypnoseforschung abstreiten würde, dass man solche „Labor-Verbrechen“ mühelos induzieren kann, und davon, dass Künzel nun der Welt beweisen müsste, dass die doch funktionieren, kann also keine Rede sein!

Aber immerhin: Es gibt Leute, die es nicht wissen und abstreiten würden. Doch wie leider so oft „kuriert“ Künzel Unwissenheit mit Unwissenheit und Missverständnis mit Missverständnis. Ein ähnliches Muster findet man auch anderswo andauernd bei ihm.

Ein zentrales Problem besteht übrigens darin, dass Künzel die Natur der (tiefen) Hypnose grundlegend missversteht, so wie auch die der hypnotischen Beziehung. Das zeigt sich etwa, wenn er davon spricht, er habe den „Zugriff auf das Unterbewusstsein“ und dies offenbar nicht als eine höchst problematische Metapher von eng begrenztem Wert ansieht, sondern es wirklich genauso meint. In Künzels  falschen Hypnose-Verständnis liegt wohl auch die eigentliche Quelle seiner diversen Einzel-Missverständnisse – genauer gesagt:  in einem mechanistischen Hypnose-Bild aus dem 19. Jh., das durch Autoren wie z.B. Braid und Bramwell bereits damals ein und für allemal wiederlegt wurde. Für Interessierte verweise ich dazu auch auf den Artikel „Einige moderne Ideen zur Hypnose“. Auch wenn sich manche der dort zurückgewiesenen Fehlvorstellungen nicht nur bei Künzel finden, so liegen sie doch in besonders hohem und geradezu einmaligem Maße bei ihm vor. Siehe ansonsten dazu auch Art. 47.

Herr Künzel präsentiert uns dann stolz einige ältere Bücher, in denen es (auch) um Verbrechen in der Hypnose geht.  Lieber Herr Künzel, glauben Sie etwa allen Ernstes, dass die Hypnoseforschung Bücher und Argumente, wie Sie sie uns im Filmchen präsentieren, nicht kennt? Das Buch von „Ludwig Mayer“, mit dem Sie vor der Kamera rumwedeln, wird beispielsweise ausdrücklich von Orne wie Barber erwähnt und diskutiert. Wen wollen Sie eigentlich belehren? Glauben Sie wirklich, dass der Rest der Welt dumm oder ahnungslos ist, und Sie der einzige, der überhaupt bestimmte Themen, Argumente oder „alten“ Bücher kennt?

Oder wünschen Sie sich dies vielleicht sogar?

Künzel ist augenscheinlich nicht etwa begeistert oder wenigstens froh, wenn man ihm aufzeigt, dass „seine“ Argumente und Experimente der Hypnoseforschung bestens bekannt sind. Das will er gar nicht hören, denn es stört nur seine Selbstinszenierung als „großer Meister“, der in einer Welt der Ahnungslosen lebt, die eh alle nur „Müll“ „guttenbergen“.

Allgemein-Aussagen und Selbst-Vergöttlichung

Schwer erträglich ist auch der Blödsinn, den Künzel von sich gibt, wenn er de facto jede Art von Allgemeinaussage für ungültig erklärt, weil ja nur „Gott“ so etwas wissen könne. (Ein von Künzel angeführtes  und kritisiertes Beispiel wäre die Aussage, dass man niemanden gegen seinen Willen hypnotisieren könne.)

Tatsächlich tätigt aber natürlich auch Künzel – wie jeder normale Mensch – ständig Allgemeinaussagen; aber offenbar ohne dass ihm das überhaupt bewusst wäre. Beispielsweise behauptet er ja ganz allgemein, dass man mit „Ericksonscher Hypnose“ niemanden in „tiefe Trance“ bringen könne (was übrigens falsch ist). Oder er sagt, dass man tief Hypnotisierte generell mittels Halluzinationen zu allem bringen könne (s.o.).Oder nehmen wir an, jemand würde behaupten, dass er aufgrund von Künzels „Akasha Reading“ an Tuberkulose erkrankt sei. Was würde Künzel antworten? Doch mit Sicherheit, dass das Unsinn sei, weil dies nicht möglich sei.

Es existieren unzählige Beispiele für Allgemeinurteile, derer wir uns zwar theoretisch nicht „absolut“ sicher sein können, die aber dennoch mit höchster Wahrscheinlichkeit wahr sind. Daneben existieren auch gut begründete Regeln mit ganz wenigen Ausnahmen.

Natürlich muss man vorsichtig prüfen, ob sich empirische Aussagen mit gutem Grund generalisieren lassen. Und man kann darüber diskutieren, ob in den von Künzel angesprochenen Fällen ein hinreichend guter Grund besteht. Aber ganz sicher hat es nichts mit Größenwahn zu tun, wenn man Urteile in Allgemein-Form fällt!

Künzel, NLP und Echnaton

Was Künzel zum NLP und zur Ericksonschen Hypnose verzapft, etwa dass NLP nichts mit Hypnose zu tun habe, dass „Ericksonsche Hypnose“ keine Hypnose sei, oder dass „indirekte Hypnose“ so heiße, weil man dort das Unterbewusstsein  nur indirekt über das Bewusstsein erreichen wolle, ist ein dermaßen grotesker Widersinn, dass ich darauf nicht mal mehr eingehen will. Das muss ich auch nicht, denn ich habe es beispielsweise in Art. 52 und 67 schon hinreichend getan.

Ich weiß, dass hier Künzel-Anhänger (und natürlich auch Künzel selbst) mitlesen. Daher eine Frage an euch, die ihr mit bitte mittels Kommentarfunktion (siehe ganz unten) beantworten mögt, wenn ihr das könnt: Es ist doch unbestritten, dass Künzel in seinem gesamten Leben noch nie eine einzige Zeile von Erickson gelesen hat – von Praxis-Erfahrung dazu wollen wir gar nicht erst reden. (Fragt man Künzel danach, so schweigt er sich in beiden Fällen aus, selbst in seinem Forum; Art. 52).

Wie kann sich so jemand ein fundiertes Urteil über diese Fragen erlauben? Wie kann er es besser wissen als all diejenigen, die sich mit diesen Dingen beschäftigt und sogar eigene Erfahrungen dazu gesammelt haben? Noch dazu, wenn er anderen Leuten, die weit begründetere Allgemein-Aussagen tätigen als er, eine Anmaßung von Göttlichkeit attestiert?

Bisher hat NIEMDND es unternommen, solche Fragen zu beantworten; und wie gesagt weicht Künzel sogar noch harmloseren Nachfragen aus! Darf ich daraus schließen, dass es ganz einfach keine Antwort gibt? Künzel-Anhänger, bitte meldet euch! (Ich zensiere auch nicht.)

Eines ist doch offensichtlich: Bei seinem Video geht es Künzel um das, worum es ihm immer geht: Nicht Brücken aufzubauen, sondern einen tiefen Graben zu ziehen. Nach dem Motto: „Hier bin ich – dort seid ihr!“ Wobei dann diese Kontrastierung – wen wundert’s – stets ganz zu Gunsten von Künzel und zu Ungunsten des großen Restes ausfällt. Nur seine Anhänger, die vom „großen Meister“ lernen, stehen auf der richtigen Seite. Die auf der falschen Seite sind alles Idioten. Dass Künzel wirklich alles daran setzt, genau diesen Eindruck aufrechtzuerhalten, haben wir oft gesehen. Aus jeder Kleinigkeit, aus jeder philologischen Spitzfindigkeit, konstruiert Künzel dankbar einen fundamentalen Irrtum der anderen (Art. 72).  Es ist immer dasselbe Schema, und im Grunde doch äußerst durchschaubar: „Mich erhöhe ich, euch mach ich nieder!“ So geht es mit Showhypnose, Geistheilen, Hypnose-Ausbildung, mit den Ärzten, Hirnforschern, Psychologen und, und, und. Fast immer, wenn Künzel etwas über andere Menschen schreibt, kommen die schlecht weg, während er selbst glänzt (Art. 67).

Künzel bedauert auch die angebliche Unfähigkeit (und Schlechtigkeit) des Restes der Welt nicht etwa, auch wenn er sie ständig lautstark beklagt – diese ist ihm vielmehr höchst willkommen! Weil sie ihm erlaubt, sich umso fähiger (und besser) zu fühlen!

Doch wie heißt es bei ihm so schön?

„Echnaton hat ja damals eingeführt, dass es nur noch einen Gott gibt. Aber wir leben doch in der Welt der Super-Götter. Hier sind so viele Götter, die wissen alle besser Bescheid…Ich bin im Prinzip der Gründer dieser ganzen [Hypnose]szene“

Man kann verstehen, dass der eine und einzige wahre Gott sich über seine unstatthaften Nebenbuhler ärgert.

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