60. Wolfgang Künzel und das perfekte Hypnoseverbrechen: Teil I

Eines der absoluten Lieblingsthemen des ehem. Showhypnotiseurs Wolfgang Künzel aka Alexander Cain ist die vermeintliche Allmacht des Hypnotiseurs. In einer Weise, die erst einmal plausibel erscheint, legt Künzel dar, dass und warum die (tief) hypnotisierte Person dem Hypnotiseur scheinbar hilflos ausgeliefert ist. Wenn man Künzels Ausführungen liest und kein relevantes Hintergrundswissen besitzt, so muss man in der Tat fast meinen, dass die Hypnoseforscher dumm wie Brot oder durch die Bank verlogen sind; und man will sich freuen, dass mit Wolfgang Künzel jemand da ist, der endlich mal Klartext redet und sich mutig und kompetent gegen ein selbstzufriedenes Establishment stemmt, das die Wahrheit totschweigt. So jedenfalls sieht sich Künzel selbst, und so und will er wahrgenommen werden. Zurecht?

Um es gleich klarzustellen: Ich selbst habe schon interessante und kontroverse Diskussionen zu der Frage der „Hypnose-Verbrechen“ geführt, und mit gegenseitigem Respekt können solche Debatten sehr fruchtbar sein. Im Übrigen ist der Themenkomplex in sich sehr komplex, und es ist aus methodischen Gründen sehr schwierig, endgültige und wasserdichte Antworten zu finden. Bei Künzel allerdings ist von einer Haltung des Respekts und des Dialogs wenig zu bemerken. Gleich zu Beginn seines Online-Artikels zum Thema poltert er darauf los:

„Um es gleich klarzustellen: Man kann einen hypnotisierten Menschen zu allem bringen!
Auch zu Dingen, die er im ’normalen‘ Zustand nie tun würde! Wer das Gegenteil behauptet, hat keine Ahnung, oder er lügt bewusst. Beides ist verwerflich!“ Wolfgang Künzel (Alexander Cain)

So selbstsicher, apodiktisch und andere Meinungen verächtlich machend tritt Künzel seinen Lesern also entgegen. Schauen wir einmal, ob er den Mund zurecht so voll nimmt…

Künzels Hauptargument: Halluzinationen als Schlüssel zum Erfolg

Künzels zentrales Argument geht wie folgt:

„Selbstverständlich wird man auch unter Hypnose gewisse moralische Grenzen nicht überschreiten. Was aber, wenn diese mittels hypnotischer Illusionen gar nicht existieren?… „

Diesen Gedanken führt Künzel andernorts genauer aus:

„Ich weiss, dass ich damit einen Sturm der Entrüstung seitens der Leute auslöse, die so viele Bücher gelesen haben oder von einer der einschlägigen Hypnosegesellschaften ausgebildet wurden…Haben tatsächlich alle Schreiber unrecht? Nicht ganz. Eins ist richtig: Wenn ich jemandem suggeriere (gehen wir vom Extremfall aus) er solle seinen besten Freund erschiessen, wird er das wohl nicht tun. In der Regel wird er sich sofort selbst aus dem Hypnosezustand lösen und er wird sich auch an die negative Suggestion erinnern können. Anders jedoch, wenn Somnambulismus (sehr tiefer Trancezustand) eingetreten ist und entsprechende Illusionen gegeben werden. Sobald ich aus dem Freund einen hungrigen Löwe mache und aus dem Zimmer in dem sich beide befinden eine Steppenlandschaft, sowie entsprechend suggeriere, dass das Erschiessen des Löwen die einzige Chance ist um das eigene Überleben zu garantieren, sind alle Voraussetzungen erfüllt, dass der Hypnotisierte den Löwen (in diesem Fall seinen Freund) erschiesst. Diese Illusion kann auch posthypnotisch mit irgendeinem Auslöser geschehen. So stellt es kein Problem dar, jemanden per Brief, EMail oder telefonisch zu den unmöglichsten Dingen aufzufordern, die auch ausgeführt werden, sofern man die passende Illusion verwendet.“

Laut Künzel ist es also nicht möglich, jemandem auf direktem Wege zu einem Verbrechen zu bewegen, sehrwohl aber indirekt, indem die Realitätswahrnehmung der entsprechenden Person passend verändert wird.  Tatsächlich hat Künzel für den Kultur- und Wissenschaftssender RTLII dann auch wirklich eine entsprechende Demonstration vor laufender Kamera durchgeführt, in der er einen Probanden auf eine andere Person hat „schießen“ lassen. Entsprechende Bilder und ein Video stellt er zum Beweis auf seine Seite. Ähnliche Versuche nach demselben Schema hat Künzel auch zu anderen Themen durchgeführt, beispielsweise:

„Eine der leichtesten Übungen ist es, jemanden unter Hypnose zu einer Unterschrift zu bewegen. Vor laufender Kamera (RTL II) hat ein Proband zum Beispiel einen Wechsel über 1.000.000 DM unterschrieben (ca. 500.000 Euro). Die Möglichkeiten beginnen bei einer sugerierten Autogrammstunde bis hin zu „Du unterschreibst hier eine Quittung über den Erhalt von … *irgendwas*“…“

Wenn das also so einfach ist, wieso lautet die „offizielle Lehrmeinung“ dann, dass man Hypnotisierte nicht zu Dingen bringen kann, die sie im Normalzustand nicht tun würden? Auch darauf hat Künzel (an derselben Stelle) eine Antwort:

„Das[s] Therapeuten und Mediziner immer wieder behaupten, dass es soetwas nicht gibt, ist leicht erklärt. Viele Mediziner wissen gar nicht, dass es einen somnambulen Zustand mit eintretender Amnesie gibt. Oft wird gelehrt, dass diese Trance-Zustände in den Bereich der Fabel gehören. Dementsprechend kann es auch keine Verbrechen unter Hypnose geben. Das ist aber nur teilweise richtig. Geht man davon aus, dass es tatsächlich keinen somnambulen Zustand gibt, ist das richtig. In leichter oder mittlerer Trancetiefe ist es tatsächlich in der Regel nicht möglich den Probanden zu unsinnigen Dingen zu bewegen oder gar zu Dingen, die er normalerweise nie tun würde. In einer sehr tiefen Trance jedoch ist der Filter „Bewusstsein“ so weit eingeschränkt, dass für den Probanden negative Suggestionen ebenfalls wirksam werden können. Wichtig ist ja nur, dass die Suggestion ohne Widerspruch durch das Bewusstsein an das Unterbewusstsein gelangt. Dort wird sie ausgeführt. Genau wie der Computer ohne Wenn und Aber die Festplatte formatiert, wenn ihm der entsprechende Code zur Ausführung in den Speicher geladen wird.“

Und auch, warum die Therapeuten und Mediziner angeblich so unfähig sind, erklärt uns Künzel. Zu der These, dass man dem Hypnotiseur niemals willenlos ausgeliefert sei, schreibt er:

„Ausgehend davon, dass die „moderne“ Hypnose mit ihren NLP und Milton-Erickson-Techniken kaum noch in der Lage ist, tiefe Trancezustände zu erzeugen, mag das für die Schreiberlinge stimmen. Würde man also sagen, dass ein Mensch einem normalen Hypnosetherapeuten nicht willenlos verfallen kann, dann würde das sogar halbwegs stimmen. Die heutzutage medizinisch gelehrten Techniken sind dazu tatsächlich kaum in der Lage. Ganz anders sieht es jedoch aus, sobald direkte Methoden angewendet werden, die jeder Showhypnotiseur im Repertoire hat und die auch in der Hypnoseakademie gelehrt werden. Mittels dieser Hypnoseeinleitungen kann sehr schnell und effektiv ein tiefer Trancezustand erzeugt werden. In diesem sogenannten Somnambulismus ist es sehr wohl möglich, den Menschen mittels Illusionen und posthypnotischen Befehlen zu Dingen zu bringen, die er im normalen Wachzustand nie tun würde.“

Künzels Erklärung, weswegen die Möglichkeit hypnotischer Verbrechen geleugnet werde, lautet also: Die ganzen Therapeuten und Mediziner sind dermaßen katastrofürchterlich unwissend, dass sie noch nicht einmal ahnen, dass es eine „tiefe Trance“ geben könnte, in der dann z.B. auch Halluzinationen funktionieren. Eine zweite These von Künzel lautet, dass unsinnige Suggestionen in einem leichten oder mittleren Zustand nicht angenommen würden – nur eben in einem tiefen. Und weil die Mediziner die tiefe Trance und ihre Phänomene (insbesondere Halluzinationen) nicht kennen, sind sie erfolglos bei Versuchen zu hypnotischen „Verbrechen“ – so offenbar Künzels Schluss.

Sind wirklich alle bis auf Künzel so dumm?

Vielleicht wird auch dem einen oder anderen unbedarften Leser die Frage in den Sinn kommen, ob das denn wirklich so sein kann. Sind die Therapeuten und Ärzte wirklich dermaßen – Entschuldigung für den Ausdruck – absolut bescheuert und ahnungslos, dass von ihnen noch nie jemand auf die Idee gekommen sein sollte, beispielsweise Illusionen zu benutzen, um den Gehorsam für antisoziale Taten zu erhöhen? Oder sind sie gar wirklich alle solchermaßen haarsträubend inkompetent, dass sie noch nicht einmal auch nur wissen, dass es so etwas wie „tiefe Trance“ überhaupt gibt?

Immerhin ist in den mir bekannten psychologisch-ärztlichen Büchern sehrwohl von „tiefer Trance“ und ihren Phänomenen die Rede: Das gilt für Werke von Bongarzt über Kossak, Revenstorf, Eberwein, Kaiser-Rekkas usw. Von den Büchern Ericksons, in denen uns häufig „tiefe Trance“ und entsprechende Phänomene begegnen – obwohl das laut Künzel ja eigentlich gar nicht sein kann -, will ich gar nicht erst reden. Mich würde daher brennend interessieren, wie Künzel dazu kommt, dass „die Therapeuten und Ärzte“ im Allgemeinen nichts von „tiefer Trance“ wüssten oder deren Existenz sogar leugneten. Nicht einen einzigen Beleg nennt uns Künzel für seine gewagte Behauptung, kein Beispiel gibt er uns. Aber so ist das ja oft bei ihm: Man muss ihm eben glauben.

Fast noch schlimmer als Künzels offensichtliche und wohl ziemlich vollständige Unkenntnis der gesamten klinischen Hypnose-Literatur (bei gleichzeitigen absurden Behauptungen über sie) ist jedoch, dass Künzel ersichtlich keinen Dunst hat, dass die Frage nach den Hypnose-Verbrechen mit den Therapeuten und Medizinern erst einmal überhaupt gar nichts zu tun hat! Die Therapeuten und Ärzte sind dafür zuständig, die Hypnose therapeutisch einzusetzen; für die Erforschung der Hypnose als solcher ist natürlich die experimentelle Hypnoseforschung verantwortlich!! Dass es eine solche Hypnoseforschung auch nur gibt, scheint Künzel allerdings nicht zu wissen (Art. 2). Fairerweise muss man dazu sagen, dass die Hypnoseforschung im Gegensatz zur klinischen Hypnose zahlenmäßig sehr schwach vertreten ist und kaum rezipiert wird, auch von Klinikern nicht.

Schauen wir uns also kurz die Hypnoseforschung an, denn ihr  müsste, wenn schon, Künzels Kritik gelten – und nicht irgendwelchen „Therapeuten und Ärzten“. Die Hypnoseforschung arbeitet praktisch nur mit klassischer Hypnose; das nicht, weil die Ericksonsche Hypnose schlecht wäre, sondern weil diese Disziplin möglichst einfache und standardisierte Verfahren benötigt. Eine der wichtigsten Hypnose-Skalen in der Hypnoseforschung ist die SHSS:C. Sie gilt als „goldener Standard“ und enthält folgende Suggestionen:

1. Automatisches Senken des ausgestreckten Armes. 2. Automatische Bewegung der Hände auseinander. 3. Auditiv-haptische Halluzination (Mücke). 4. Gustatorische Halluzination (süß & sauer). 5. Armrigidität (rechts). 6. Hypnotischer Traum. 7. Altersregression. 8. Schwere und Unbeweglichkeit des Armes (links). 9. Anosmie (Geruchsunempfindlichkeit) für Ammoniak/Pfefferminz. 10. Positive auditive Halluzination (Stimme). 11. Negative visuelle Halluzination (für ein Kästchen auf einem Tisch). 12. Suggerierte posthypnotische Amnesie.

Die Hypnoseforschung induziert also routinemäßig „schwierige“ hypnotische Phänomene – einschließlich Amnesie und mehreren Halluzinationen bis hin zur negativen visuellen Halluzination. Da ich dies mit Verlinkung auf englische wie deutsche Fachpublikationen ausführlich in Art. 46 bewiesen habe, brauche ich es hier nicht weiter auszuführen. (Eigentlich könnte Künzel die Hypnoseforschung mögen; nicht nur verwendet sie klassische Techniken, sondern sie geht, international betrachtet,  im Allgemeinen mit der Showhypnose sehr viel differenzierter und neutraler um als manche berufspolitisch organisierten klinischen Hypnotiseure.)

Die Frage ist jetzt die: Wenn die Hypnoseforscher um die „tiefe Trance“ und ihre Phänomene bestens Bescheid wissen und Tag für Tag damit arbeiten: Wieso folgen sie dann Künzels Argumentation nicht, dass man mit einer hypnotischen Täuschung jedes Verbrechen induzieren kann? Sind sie alle dumm? Oder komplett fantasielos, so dass sie einfach noch nie auf so eine Idee gekommen sind? Oder verschließen sie bösartig vor der Wahrheit die Augen, wie Künzel das zu erwägen scheint?

Nun, die Hypnoseforscher kennen das Argument durchaus. Ich erwähne nur einige Personen, die das Thema behandelt oder auch direkt Experimente zu antisozialen Haltungen mithilfe von Illusionen durchgeführt haben – ohne jeden Anspruch auf Vollständigkeit: Rowland, Young, Lyon, Watkins, Brenman, Heron, Weitzenhoffer, Orne, Evans, Erickson, Kline, Hoencamp, Coe, Howard, Kobayashi, Laurence, Perry, Gibson und Heap. Und hier handelt es sich um ältere und neuere Literatur. Heap beispielsweise erörtert das Thema der Illusionen im Zusammenhang mit dem Missbrauch von Hypnose relativ ausführlich im „Oxford Handbook of Hypnosis“, das immerhin aus dem Jahr 2008 stammt, 2012 neu aufgelegt wurde, und das bedeutendste zeitgenössische hypnosewissenschaftliche Kompendium darstellen dürfte.

Aber ist es den entsprechenden Forschern denn dann nicht geglückt, ihre Probanden mithilfe entsprechender Illusionen  zu vermeintlichen Verbrechen zu bewegen? Oder wieso sind sie nicht zu denselben Schlüssen wie Künzel gelangt? Sind sie vielleicht durch die Bank allesamt einfach miserable Hypnotiseure? Keineswegs: Die Ergebnisse in fast allen entsprechenden Versuchen bestanden darin, dass die Hypnotisierten tatsächlich gehorchten, genau wie bei Künzel. Worin also liegt des Rätsels Lösung? Wir kommen der Antwort näher, wenn wir uns fragen, wieso Künzels Probanden denn seinen Befehlen gefolgt sind, wieso sie z.B. auf eine andere Person „geschossen“ haben.

Sind es die hypnotischen Illusionen?

Besteht der entscheidende Grund in den hypnotischen Illusionen? Darin etwa, dass Künzel beispielsweise suggeriert hat, dass der zu „erschießende“ Mensch ein gefährlicher Löwe sei? Diese Auffassung beruht auf der Ansicht, dass der Hypnotisierte Realität und Illusion nicht zu unterscheiden vermag, weder bewusst noch auf einer (entscheidend wichtigen) unterbewussten Stufe. Künzels These ist ja, dass es nur auf den bewussten Glauben ankomme.

– Das erste Problem ist, dass genau dasselbe Experiment, das Künzel durchgeführt hat – tief hypnotisierter Proband schießt auf andere Person – auch hervorragend ohne hypnotische Wirklichkeitsverfremdung  funktioniert. Im klaren Gegensatz zu Künzels anderslautender Behauptung kann man so etwas nämlich ganz direkt befehlen, oder mit lächerlichen Rationalisierungen wie denen, dass der zu Erschießende einfach ein schlechter Mensch sei oder das Subjekt beleidigt habe. Solche und ähnliche Experimente waren bereits im späten 19. Jh. durch Pioniere der Hypnose wie z.B. Bernheim, Liégeois und Forel durchgeführt worden, und zwar mit Erfolg.

– Mehr noch,  im Gegensatz zu Künzels Behauptung hat sich auch ganz allgemein gezeigt, dass dieselben „verbrecherischen“ Suggestionen, die mithilfe von Illusionen befohlen werden können, genau so gut ganz direkt induzierbar sind.

– Es kommt aber sogar noch besser: Man kann hypnotische Illusionen nicht nur benutzen, um pseudo-kriminelle Handlungen als harmlos hinzustellen, sondern umgekehrt um harmlose Aktionen als Verbrechen erscheinen zu lassen. So hat man „hervorragenden Somnambulen“ Puderzucker mit der Suggestion gegeben, es handele sich um hochgiftiges Arsenik; oder Gummimesser mit der Suggestion, es seien gefährliche Dolche. Mit diesen Werkzeugen sollten sie dann „töten“. Nach der Künzelschen Sichtweise sollten solche Experimente nicht funktionieren, denn nach Künzel kommt es ja nur auf die bewusste Wahrnehmung und den bewussten Glauben des Subjekts an. Selbst wenn man die allgemeine hohe Gehorsamsbereitschaft in experimentellen Situationen bedenkt, sollte sich die Mehrheit bei so einem massiven Mordbefehl verweigern, und viele sollten Anzeichen von großem Stress (wie Zittern und Schweißausbrüche) zeigen. Umgekehrt und nur umgekehrt sollte es vielleicht gehen: Indem Gift als harmloser Zucker oder ein echtes Messer als ungefährlicher Gummidolch ausgeben werden, könnte man nach Künzels Auffassung damit den Hypnotisierten zu einem „Mord“ bringen. (Künzel schreibt später im Hinblick auf mögliche Mord- und Selbstmord-Szenarien ganz in diesem Sinn: „Wenn aus Gift leckerer Saft wird„). Nun funktionieren aber genau jeme Experimente, in denen harmloses Aktionen  suggestiv als Verbrechen dargestellt werden, im Allgemeinen sehr gut, und viele Probanden gehorchen in so einer Situation sogar ohne jedes Anzeichen von Stress oder Unwohlsein. Aus Künzels Sicht ist das vollkommen unerklärlich.

– Dafür kann es dann aber sein, dass dieselben Personen, die gerade jemanden mit Puderzucker „vergiftet“ haben,  relativ harmlose, jedoch „reale“ Befehle verweigern.

– Des Weiteren konnten manche Hypnotiseure unter bestimmten Umständen auch mithilfe von Illusionen keine Pseudo-Verbrechen induzieren, während andere genau solche „Verbrechen“ auch ganz ohne hypnotische Täuschung hervorzurufen vermochten. Die Erwartung des Hypnotiseurs und andere situative Umstände scheinen also bedeutender zu sein als die Frage nach Illusionen.

– Im Übrigen lässt sich ganz allgemein zeigen, dass auch hervorragende Hypnotisierte auch bei Halluzinationen und Amnesie angemessen auf die tatsächliche Situation reagieren können. Denn zumindest ein unterbewusstes, aber sehrwohl relevantes Wissen besteht selbst bei profunden Halluzinationen. (Dazu, wie „tief Hypnotisierte“ ihre Situation angemessen erfassen, siehe z.B. die Artikel „Ein wichtiges Experiment von Martin Orne, oder: Von Hypnose und Münzen„, „Hypnotische Rolle[…]„, „Hypnotische Halluzinationen„, „Ein Experiment von P.C. Young„).

Damit ist übrigens auch klar, wieso die Hypnoseforschung Künzels Argumentation im Allgemeinen skeptisch gegenübersteht. Keineswegs etwa deswegen, weil die Hypnoseforscher nie auf entsprechende Ideen gekommen wären, oder gar, weil sie noch nicht einmal wüssten, dass es „tiefe Hypnose“ gibt. (Vgl. z.B. folgenden Essay von Martin Orne von 1972, besonders S. 6.; vgl. z.B. auch Heap im „Oxford Handbook of Hypnosis“, 2012)

Liegt es an der Hypnose?

Wenn die hypnotischen Täuschungen für der Erfolg eines „kriminellen“ Experiments also offenbar nicht wesentlich sind, und wenn speziell Künzels Versuch mit dem „Erschießen“ bereits vor mehr als 100 Jahren sogar ganz ohne „Löwen-Illusion“ erfolgreich durchgeführt wurde, woran liegt der Erfolg dieser Versuche dann? Vielleicht an der „tiefen Hypnose“ als solcher?

Nein, auch das nicht. In sämtlichen Experimenten hat sich herausgestellt, dass „Wache“ so „gehorsam“ sind wie tief hypnotisierte Personen. Beispielsweise wurde in Experimenten tief Hypnotisierten wie „Wachen“ befohlen, nach Giftschlangen zu greifen, die hinter einem Glas versteckt waren, das jedoch unter den gegebenen Lichtverhältnissen unsichtbar war. Einem Teil der Hypnotisierten wurde suggeriert, es handele sich um ein Stück Seil, den anderen wurde der Befehl direkt gegeben. Ergebnis: Fast alle gehorchten, ob „wach“ oder hypnotisiert (und mit oder ohne Illusionen).

Und dieses Muster zieht sich durch alle weiteren Untersuchungen: Wenn ihnen die gleichen Befehle mit dem gleichen Nachdruck gegen wurden, und wenn ihre Beziehung zum Experimentator gleich intensiv ist, so sind die Wachen mindestens so gehorsam wie „tief Hypnotisierte“, wenn nicht tendenziell gehorsamer. Zwar können Hypnotisierte eher das subjektive Gefühl des Zwanges erleben – objektiv folgsamer als Wache sind sie jedoch nicht.

Künzel hielt es – wie auch frühere Experimentatoren – jedoch noch nicht einmal für nötig, eine „wache“ Kontrollgruppe überhaupt in seine Experimente mit einzubeziehen! Wie soll man den Gehorsam Hypnotisierter und „Wacher“ vergleichen, wenn man nicht weiß, wie „Wache“ reagieren, sondern darüber nur spekuliert?

Worauf kommt es dann an?

Es ist also weder die hypnotischen Illusion noch die (tiefe) Hypnose als solche, die Experimente wie das von Künzel erfolgreich macht. Worauf kommt es dann an? Ganz einfach, auf die Metasuggestionen! Vermittelt der Experimentator, dass er Widerstand erwartet, dann werden die Probanden gewöhnlich nicht gehorchen. Vermittelt er hingegen, dass er „Compliance“ wünscht, so werden Hypnotisierte und Wache gewöhnlich auch tatsächlich gehorsam sein. (Im Zusammenhang mit den Meta-Suggestionen können Halluzinationen dann übrigens auch indirekt eine Rolle spielen: Wenn sie dabei helfen, den Eindruck glaubwürdig zu vermitteln, dass Gehorsam tatsächlich erwartet wird. Aber wie gesagt geht es genau so auch ohne, wenn der Hypnotiseur nur auch so überzeugend klar macht, dass er wirklich „Compliance“ wünscht.)

Aber nicht, weil sie dazu gezwungen wären oder die Wirklichkeit nicht mehr beurteilen könnten, gehorchen Hypnotisierte wie Wache gleichermaßen; sondern weil sie die Situation richtig einschätzen und ihnen klar ist, dass sie nur ein Experiment vor sich haben, bei dem natürlich niemand zu realem Schaden kommen wird! Gerade Hypnotisierte sind übrigens sehr gut darin, solche Versuche zu durchschauen – das haben verschiedene Experimente sehr gut belegt.

Daraus ergibt sich auch, dass simple Versuche wie der von Künzel völlig wertlos sind: Sie testen nicht, ob Hypnotisierte bei echten antisozialen Handlungen mitmachen würden, sondern ob sie bei absurden und leicht zu durchschauenden Scheinverbrechen gehorchen.

Künzel schreibt des Weiteren:

„Es stellt also demnach für einen gewieften Hypnotiseur kein Problem dar, Menschen gegen ihren Willen zu Dingen zu bringen, die sie im „normalen“ Zustand nie tun würden. Würde sich einmal eine TV-Redaktion bereit erklären mitzumachen, ich würde (sofern das mit Staatsanwaltschaft und Bank abgesprochen ist) gerne einmal zeigen, wie man jemanden von der Straße dazu bringt eine Bank zu überfallen. Nicht dass ich das jemals getestet hätte, aber ich bin mir 100% sicher, dass jemand, der meint er wäre Schauspieler im „Tatort“ oder sonst einer Krimisendung, mit wachsender Begeisterung unter Hypnose eine Bank überfallen würde.“

Da hat Künzel sogar vollkommen recht. Die Probanden würden allerdings nicht mitmachen, weil sie die Situation nicht richtig beurteilen können, sondern ganz im Gegenteil, weil sie sie richtig beurteilen können; weil sie erkennen würden, dass alles nur ein abgekartetes, aber in Wahrheit harmloses Spiel ist.

Was aber ist jetzt genau mit Künzels Versuch mit dem „Erschießen“? Er wie auch seine Experimente zum Beispiel zu Unterschriften unter Schecks usw. stammen alle aus dem 19. Jh! Aber auch schon damals wurde die Schwäche solcher „Studien“ durchschaut. Der Hypnoseforscher Martin Orne fasste das Thema Jahrzehnte später (1962) wie folgt zusammen:

„Die Kontroverse hinsichtlich des antisozialen Verhaltens reicht zurück bis zum Anfang des wissenschaftlichen Interesses an der Hypnose. Zahlreiche Studien wurden von Liébeault (1866), Bernheim (1880), Liégeois (1889), Janet (1889) und Forel (1891) durchgeführt, und sie alle gründeten ihre Untersuchungen auf folgendes Muster. Das Subjekt wurde gebeten, etwas zu tun, was als antisozialer Akt erscheinen sollte, erhielt aber eine untaugliche Ausrüstung. Ihm wurde ein Gummidolch zum Zustechen gegeben, oder eine Zuckerpille gereicht, angeblich giftig, mit der Instruktion zu töten. Die Ergebnisse dieser Versuche variieren, aber in der Essenz führen sie zum Schluss, dass alle oder mindestens ein Teil der Subjekte das suggerierte pseudo-antisoziale Verhalten ausführen wird[…] Bramwell fasst diese Gruppe von Experimenten bündig so zusammen. ‘Die Argumente von Bernheim sind ohne Wert, da sie ausschließlich auf Fällen beruhen, wo (1) von einem einfachen und harmlosen Akt angenommen wurde, dass das Subjekt ihn für kriminell hält, weil der Hypnotiseur behauptet hat, dass er das sei; und (2) wo das Subjekt etwas zugelassen hat, was es wahrscheinlich auch im normalen Zustand zugelassen hätte.’“

Diese ganzen frühen Versuche sind der Hypnoseforschung – völlig zurecht – nicht viel mehr wert als eine Randnotiz. Die Untersuchungen damals waren im Allgemeinen methodisch naiv, aber sie beinhalteten immerhin Experimente mit und ohne Illusionen zur Genüge. Welchen erkenntnistheoretischen Wert besitzen also speziell Künzels Versuche, die ja nur ein Abklatsch von einigen der alten Experimente darstellen? Die Antwort ist ernüchternd: Keinen.

Künzel tut zwar so, als handele es sich bei seinen Ergebnissen um revolutionäre Entdeckungen, so unglaublich, dass man sie geradezu durch Fotos und Videos beweisen müsse. Bezüglich des Experiments mit dem „Erschießen“ schreibt Künzel gar: „Reporter und Kameraleute von RTL2 (Die Redaktion) und SWR (Report aus Mainz) waren Zeugen.“ Man könnte also meinen, man habe es mit einem derart neuen und spektakulären Befund zu tun, dass man für sein Glaubhaftmachen zahlreiche Beweise und Zeugen brauche. In Wahrheit sind Künzels Versuche samt ihren Ergebnissen aber nichts weiter als der Aufguss uralter Kamellen, die – jedenfalls unter Hypnoseforschern – bis zum Abwinken bekannt sind, und methodisch vollkommen wertlos; nicht mehr.

Ach ja, wieso behauptet Künzel eigentlich, dass man „Verbrechen“ nicht auch ganz direkt induzieren könne, sondern nur mithilfe von Illusionen, obwohl das Gegenteil erweislich wahr ist? Und warum sagt er, dass leicht und mittel tief Hypnotisierte „unsinnige“ Befehle ablehnen, wo in Wahrheit doch selbst völlig „Wache“ unter entsprechenden Bedingungen höchst bereitwillig dabei mitmachen? Höchstwahrscheinlich nur deswegen, weil ihm das einfach als plausibel erscheint und er sich das so zusammenreimt!

Und wie kommt Künzel überhaupt dazu, dass die „Ärzte und Therapeuten“ die Möglichkeit von Verbrechen unter Hypnose leugnen, weil sie angeblich nichts von tiefer Trance wissen? Da Künzel wie üblich nur Behauptungen aufstellt und sie nicht begründet, kann ich darüber nur spekulieren, aber meine Vermutung geht so: Künzel hat gehört, dass man mit Hypnose niemanden zu etwas bringen kann, was er sonst nicht tun würde.  Daraus schloss er dann fälschlicherweise, dass es den „Ärzten und Therapeuten“ nicht gelungen sei, pseudo-kriminelle Experimente durchzuführen. Die Wahrheit ist natürlich, dass es den Hypnoseforschern sogar bestens gelang, solche Versuche durchzuführen. Nur folgt aus ihnen eben nicht, dass „tief Hypnotisierte“ schreckliche Verbrechen begehen, die Wache niemals unternehmen würden, sondern dass „tief Hypnotisierte“ leicht durchschaubare Pseudo-Verbrechen begehen, bei denen „Wache“ gerade mal so gut mitmachen!

Hinter Künzels ganzer Großspurigkeit verbirgt sich also nicht mehr als völlige Unwissenheit, gepaart mit Missverständnissen! Künzel kennt ganz offensichtlich nicht eine einzige relevante hypnosewissenschaftliche Arbeit zum Thema. Dies wäre an sich nicht so schlimm, aber wenn man sich dann auch noch absurderweise zum Begründer der deutschen Hypnoseforschung erhebt (Art. 2) und alle Andersdenkenden als einen Haufen unwissender und verlogener Narren hinstellt, dann allerdings wird es schon peinlich. Künzels ganze Arroganz und seine Gerede davon, dass Leute mit anderer Meinung keine Ahnung haben oder lügen, und damit verwerflich handeln, fällt nun wie ein Bumerang auf ihn selbst zurück.

Bedauerlicherweise sind die „Hypnose-Verbrechen“ übrigens auch nicht das einzige Feld, auf dem Künzel schlecht informiert ist, sein Wissen jedoch maßlos überschätzt. Leider muss man ganz im Gegenteil sagen, dass ein entsprechendes Muster bei Künzel auch im  Zusammenhang mit ganz anderen Themen erkennbar wird und eher die Regel als die Ausnahme darzustellen scheint (vgl. z.B. Art. 2, 3,11, 22, 32, 46, 47, 52).

Und zu Künzels Behauptung, dass die Hypnoseforscher deswegen anders denken als er, weil die ja alle nur die ach so minderwertige „Blabla“-Hypnose nach Erickson können, erspare ich meinen Lesern und mir besser ganz einen Kommentar.

Ein Wort zu Erfahrung vs. Schlussfolgerung

Künzel selbst äußert oft, dass seine Erfahrung zeige, dass man Hypnotisierte zu allem bringen könne – auch zu Dingen, die Wache ablehnen.

Was hat Künzel erfahren/wahrgenommen?

– Dass eine nach allen Anzeichen “tief hypnotisierte Person” einen Befehl ausführt, der gefährlich aussehen soll, wenn dazu eine Illusion zum Rationalisieren suggeriert wird; wobei dieser Befehl leicht erkennbarerweise harmlos sein muss.

Was hat Künzel NICHT gesehen und NICHT gehört, sondern schlussfolgert es nur?

– Dass die Hypnose die Ursache des Gehorsams war.

– Dass innerhalb der Hypnose wiederum die Halluzinationen die Ursachen des Gehorsams waren.

– Dass “Wache” in derselben Situation unter denselben Bedingungen nicht gehorcht hätten, und dass Hypnose (mithilfe von Illusionen) also zu erhöhtem Gehorsam führt

– Dass der Hypnotisierte auch unter realistischen Bedingungen gehorcht hätte.

All das hat Künzel NICHT gesehen, NICHT gehört, NICHT wahrgenommen. All das schließt er.

Auf der Beobachtungs- und Erfahrungsebene besteht zwischen Künzel und den Hypnoseforschern also überhaupt keine Diskrepanz, obwohl Künzel ständig so tut als ob. Kein Hypnoseforscher käme im Traum darauf, die Erfahrungen von Künzel zu bestreiten!

Jetzt kommt es nur auf die Interpretation an. Logisch gesehen muss hier von den beobachtbaren Fakten auf die Erklärung geschlossen werden („abduktives Schließen“). Die beobachtbare Tatsache ist hier natürlich erst einmal der Gehorsam des Hypnotisierten, der erklärt werden will. Die eine mögliche Erklärung wäre, dass Hypnotisierte die Kontrolle über ihr Verhalten verlieren (Künzel); eine zweite und alternative, dass sie die Situation durchschauen, genau so wie auch Wache. Beide Erklärungen sind logisch gesehen erst einmal mit „Künzels“ Versuchen und deren Resultaten vereinbar; aber keine der beiden Erklärungen folgt zwingend aus ihnen. Erst eine genauere Prüfung verhilft zu mehr Klarheit, und dann spricht eben alles für die zweite Erklärung.

Wenn Künzel dennoch so tut, als zeige seine Erfahrung, dass Hypnotisierte Dinge tun, die Wache nicht tun, und wenn er beharrlich alle Einwände ignoriert, so verrät das nichts über seine Erfahrung, sondern zeigt uns nur, dass er sich der logischen Struktur seines vermeintlichen Beweises offenbar weder explizit noch implizit auch nur im Ungefähren bewusst wäre. Vermutlich wird Künzel all dies ignorieren und weiterhin behaupten, dass er „es“ erfahren hat und auf die bekannte Art „beweisen“ kann. In diesem Fall muss er sich allerdings bei allem Respekt vorhalten lassen, dass er dann mit der Thematik offenbar schlicht und ergreifend logisch einfach nicht zurandekommt.

Mit alledem ist übrigens noch nicht bewiesen, dass Hypnose unter bestimmten Umständen nicht tatsächlich Verbrechen begünstigen könnte; etwa, wenn sie im Zusammenhang mit einer lange anhaltenden Gehirnwäsche eingesetzt wird. Zwar halte ich es persönlich nicht für plausibel, dass die Hypnose hier einen bedeutenden Zusatzeffekt bringen würde, aber das ist nicht unser Thema. Was sich allerdings durchaus plausibel zeigen lässt: a) So einfach, wie Künzel sich das vorstellt, ist es eben nicht. b) Künzels vorgebliche Beweise sind so alt und bekannt wie wertlos.

Warum Künzel punkten kann

Das Schlimme an der ganzen Sache ist, dass Künzel mit seinen Thesen auch noch punkten kann. Denn in der Tat, in einem Punkt hat er leider recht: Viele Ärzte und Therapeuten wissen wirklich wenig vom Thema „Hypnose und Willen“. Sie übernehmen die Auffassung, dass man mit Hypnose niemanden zu etwas bringen kann, was er sonst nicht täte, von der Hypnoseforschung, und die hat in der Tat ja gute Argumente für diese Position zu bieten. Viele wissen dann aber oft nicht, wie die Hypnoseforschung zu dieser Aussage kommt, und übernehmen sie „im guten Glauben“.

In einer früheren Auflage eines bekannten Lehrbuches  „für Ärzte und Psychotherapeuten“ beispielsweise wurde festgestellt, dass einige frühere Autoren von den potentiell gefährlichen Möglichkeiten der Hypnose ausgingen. Dann wurden einige Namen genannt, mit eingeklammerten Jahreszahlen dahinter. Im nächsten Satz hieß es dann, dass die meisten aber anderer Auffassung seien – wieder einige Namen und Jahreszahlen. Das war es dann im Wesentlichen.

Wenn jemand, der das gelesen hat, dann an Künzels „Demonstration“ mit der Person gerät, die auf einen anderen Menschen „schießt“: Wie soll dem Betroffenen dann klar sein, dass das eine Uralt-Nummer ist, die bereits im 19. Jh. durchgeführt und bereits damals als vollkommen wertlos durchschaut wurde? Stattdessen wird die betreffende Person dann wahrscheinlich verunsichert und irritiert sein.

Ein promovierter Psychologe führte sogar für einen Fernsehsender ein ganz ähnliches Experiment in derselben Preisklasse wie Künzel durch. Dennoch ist Künzels Treiben in ganz besonderer Weise kritikwürdig. 1. Er weiß es inzwischen mit Sicherheit besser, aber wenn er auf Einwände angesprochen wird, reagiert er nicht bzw. unsachlich (siehe Folgeartikel). 2. Er wirbt massiv mit dem Thema, offenbar um Menschen mit „Machtwünschen“ zu sich zu holen. 3. Künzel gibt sich in dieser Sache besonders aggressiv und stellt sich als den „großen Wissenden“ dar. Die Wahrheit ist, dass er von den Erkenntnissen der Hypnoseforschung zum Thema ganz einfach offenbar keine Ahnung hat – oder keine haben will.

Ein weiteres Problem besteht natürlich darin, dass vieles, was Ärzte und Therapeuten beispielsweise zur Showhypnose schreiben, nicht gerade fachlich exzellent ist, um es höflich auszudrücken. Wenn beispielsweise derselbe Autor zuerst der Showhypnose dezidiert abspricht, dass sie überhaupt etwas mit Hypnose zu tun habe, um sich dann etwas später auf Studien zu berufen, nach denen die Teilnehmer fast die ganze Zeit „in Trance waren“, um so die Showhypnose als gefährlich darzustellen, dann öffnet man natürlich Tür und Tor für den Spott eines Künzels. Viele Texte zur Bühnenhypnose sind qualitativ leider dermaßen schlecht, dass tatsächlich der Eindruck mangelnder Fachkompetenz entsteht, so dass sich jemand wie Künzel natürlich geradezu zu Rundumschlägen eingeladen fühlt.

Eine Grundgebrechen besteht offenbar darin, dass diejenigen, die es eigentlich besser wissen, es nicht als ihre Aufgabe begreifen, Hypnotherapeuten und Öffentlichkeit (gerne auch kritisch) über die Bühnenhypnose zu informieren, sondern Stimmung gegen sie zu machen und sie in möglichst weite Ferne von der Hypnotherapie zu rücken; dies lässt sich an konkreten Textbeispielen überzeugend belegen. Der Effekt eines solchen unwissenschaftlichen Verhaltens ist dann eben, dass viele Ärzte und Therapeuten recht hilflos und ratlos darstellen, wenn sie tatsächlich mit Showhypnose konfrontiert sind, was für Künzel natürlich ein gefundenes Fressen darstellt.

Man braucht von einem Kliniker nicht zu erwarten, dass er sich mit den Details der Hypnoseforschung auskennt, aber etwas mehr an Wissen wäre manchmal nicht von Schaden; und wenn entsprechende Lehrbücher etwas genauer wären und wenigstens in ein paar Worten die wichtigsten Erkenntnisse zusammenfassen würden, oder in bestimmten Bereichen den Leser auch einfach objektiver unterrichten würden, wäre auch schon viel geholfen.

Kommen wir noch auf ein paar andere Aspekte zu sprechen.

„Vergewaltigung unter Hypnose“

Dazu schreibt Künzel:

„Der Hypnotiseur hat die Macht der Suggestion. Und diese Macht richtig eingesetzt, macht aus dem Hypnotiseur entweder den Traummann oder sonst eine begehrenswerte Person. Die Hypnotisierte wird also dem Verlangen des Hypnotiseurs quasi freiwillig nachgeben und mit wachsender Begeisterung den Beischlaf vollziehen. Die sonst üblichen Vergewaltigungsanzeichen wie Verletzungen im Genitalbereich, etc. wird es in dem Fall wohl nicht geben, da das Opfer ja tatsächlich „freiwillig“ mitgemacht hat. Wenn der Hypnotiseur zusätzlich noch eine Amnesie suggeriert, kann sich das Opfer nicht einmal mehr daran erinnern jemals mit dem Hypnotiseur Sex gehabt zu haben.“

Wenn es so einfach wäre! Der Showhypnotiseur und Mentalmagier George Kresge aka „The Amazing Kreskin“ berichtet, dass es noch nicht einmal möglich ist, eine Frucht, gegen die jemand allergisch ist, suggestiv in eine andere zu „verwandeln“. (Ja, es mag sein, dass es mit Nachdruck geht, und Experimente zum Gehorsam von Menschen in solchen Situationen unabhängig von der Hypnose lassen es sogar als möglich erscheinen, dass einige Leute unter sehr starkem Druck die Allergene sogar verzehren könnten.) Bekannt ist auch, dass Subjekte, die einen Stuhl negativ halluzinieren, gewöhnlich dennoch darum herumgehen. Auch setzen sich Hypnotisierte ungern auf einen Stuhl, auf dem eine andere Person sitzt – selbst dann, wenn sie diese negativ halluzinieren („Trancelogik“). Künzel scheint hingegen zu glauben, mit der hypnotischen Illusion so etwas wie eine Wunderformel gefunden zu haben. Dabei vergisst er auch, dass es ja der Hypnotisierte selbst ist, der dis Illusion (unterbewusst) erzeugen muss, denn anders als beim Placebo funktioniert das eben nicht „automatisch“ durch bloße Erwartung.

Vor allem hat Künzel auch eine falsche Auffassung zur Amnesie. Er selbst erwähnt in diesem Zusammenhang, dass eine Amnesie nicht ewig halten muss. Das reicht aber nicht und geht am wichtigsten Gesichtspunkt vorbei: Die Belege dafür, dass die suggerierte Amnesie unter der (unterbewussten) Kontrolle des Hypnotisierten steht, sind inzwischen überwältigend. (Siehe z.B. Suggerierte (post)hypnotische Amnesie als Funktion von Motivation und “Demand Characteristics” .)

Tatsächlich gibt es immer wieder Fälle von sexuellem Missbrauch in der Psychotherapie, und natürlich dann auch manchmal welche in der Hypnose(therapie). Diese werden in der Fachliteratur auch immer wieder ausführlich berichtet und diskutiert. Heap beispielsweise erwähnt einen Fall, in dem der Hypnotiseur tatsächlich mithilfe einer Illusion sexuellen Missbrach begehen wollte. Dazu suggerierte er, dass sein Penis Speiseeis sei und die missbrauchte Person daran lecken solle; deren Aktionen entsprachen jedoch, wie Heap es ausdrückt, der realen Situation (sprich oralem Sex und nicht Eisessen). In einem Fall, den Hoencamp schildert, missbrauchte ein Hypnotiseur mindestens neun Frauen, und obwohl er nach fast jeder Sitzung Amnesie suggerierte, erlebte nur eine der Frauen eine solche; und auch das nur unvollständig und kurzzeitig. Insgesamt gelten für den Missbrauch in Psychotherapie und Beratung mit Hypnose übrigens im Wesentlichen dieselben Prinzipien wie ohne.

Wie aus einem Thread hervorgeht, den ich im Fortsetzungsartikel unter der Überschrift „Künzel kennt keine Toleranz“ verlinke, scheint Künzel übrigens gar nicht zu begreifen, worum es beim „Missbrauch unter Hypnose“ überhaupt geht. Denn natürlich gibt es Fälle von sexuellem Missbrauch an Hypnotisierten, egal, ob die Hypnose als solche dazu beiträgt oder nicht. Wenn Missbrauch in bestimmten Situationen ohne Hypnose vorkommt, dann muss er natürlich auch in vergleichbaren Situationen mit Hypnose anzutreffen sein. Ansonsten wäre ja anzunehmen, dass Menschen auf eine geradezu magische Weise gegen jede Art von Übergriffen geschützt wären, nur weil sie einer formellen Hypnose-Induktion unterzogen wurden – eine abwegige Vorstellung.

Ob sexueller Missbrauch bei der Hypnose vorkommt und ob Hypnose diesen Missbrauch womöglich entscheidend begünstigt, sind also zwei Fragen. Künzel scheint diesen Punkt jedoch überhaupt nicht zu verstehen. Für ihn scheint genau folgende Alternative zu bestehen: Entweder gibt es überhaupt keinen Missbrauch an Hypnotisierten – oder die Hypnose ist der entscheidende Faktor dabei. Das also ist Künzels Reflexionsniveau in dieser Sache. Oder deutlicher ausgedrückt: Künzel hat einmal mehr leider nicht den allerleisesten Schimmer, worüber er überhaupt redet.

Der perfekte Mord 

Auch zu der Frage, wie man eine missliebige Person mithilfe der Hypnose aus dem Weg räumen kann, hat Künzel sich Geanken gemacht:

„Wie oben bereits beschrieben, ist es im somnambulen Zustand möglich, Halluzinationen zu erzeugen. Mittels dieser Halluzinationen wiederum ist es für einen skrupellosen Menschen, oder auch eine skrupellose Gesellschaft möglich den perfekten Mord oder Selbstmord zu initiieren. Wenn aus Gift leckerer Saft wird, oder ein Hypnose-Auslöser bei 180 Sachen auf der Autobahn gegeben wird (selbst die Tachonadel kann als Auslöser fungieren), ist kein Beweis eines Fremdverschuldens mehr möglich. Ich möchte hier nicht noch näher auf das Thema eingehen. Ich denke jedoch, dass es verständlich genug ist.“

Was ist dazu zu sagen, außer, dass es ziemlich lachhaft ist, wenn Künzel nun auf einmal nicht genauer werden will, nachdem er bereits so viel gesagt hat? Künzels Verständnis des (post)hypnotischen Triggers, das seinen Überlegungen zugrundeliegt, ist falsch. Nur wenn das Subjekt sich bewusst oder unterbewusst entscheidet, zu reagieren, funktioniert der Trigger. Jeder Reaktion geht eine Interpretationsleistung voraus, und die Motivation des Probanden ist wesentlich. Die Beweise für diese Tatsache sind inzwischen so überwältigend, dass daran m.E. kein vernünftiger Zweifel mehr bestehen kann. So zeigt sich beispielsweise, dass auch exzellente Subjekte deutlich weniger auf versteckte als auf formelle Tests zum Trigger reagieren, dass sie typischerweise mit dem Reagieren aufhören, wenn sie glauben, dass das Experiment unterbrochen ist, und dass überhaupt keine Reaktion erfolgt, wenn der Test so weit vom hypnotischen Kontext entfernt ist, dass kein Bezug zur Hypnose herstellbar ist. (Siehe z.B. den Artikel „Der posthypnotische Trigger […]„, wo das ausführlich beschrieben wird.)

Im Übrigen kann Künzel uns kein einziges Fallbeispiel für seine Behauptungen präsentieren. Dabei sollte es doch, falls Künzel recht hätte, ungezählte Beispielfälle geben, denn die von ihm erörterte Vorgehensweise wäre dann ja wirklich eine höchst elegante Methode, um jemanden umzubringen oder ihn zum Werkzeug krimineller Aktionen zu machen. Künzel würde vermutlich entgegen, dass das eben nicht rauskommt. Nun, auch wenn die meisten Fälle nicht rauskommen sollten, so sollten doch wenigstens einige ruchbar werden – selbst wenn wir einmal für den Moment von Künzels Hypnose-Verständnis ausgehen. Wie Künzel selbst einräumt, hält eine Amnesie nicht immer, und der Hypnotiseur könnte sein Subjekt falsch einschätzen oder Fehler machen. (Nicht jeder Hypnotiseur hat schließlich bei Künzel gelernt. 😉 ) Ab und zu sollte auch mal ein „dummer“ Zufall dazwischenkommen. Am Ende jedenfalls sollte immer mal wieder das eine oder andere Verbrechen dieser Form ans Licht kommen.

Aber gibt es solche Fälle? Nein, nichts dergleichen: Die einzigen bekannten Vorkommnisse, wo Hypnotiseure andere Personen systematisch missbraucht oder geschädigt haben, sind ganz anderer Art und beziehen sich alle auf Fälle, in denen ohnehin eine intensive und anhaltende Beziehung zwischen Hypnotiseur und Subjekt bestand (s.u.).

„Es wird nun wirklich Zeit, dass die Gerichte und Staatsanwälte diese Möglichkeiten einkalkulieren.“

Vielleicht wird es aber nun auch einfach nur mal wirklich Zeit, dass Künzel mal einkalkuliert, dass er sich irren könnte, bevor er Gerichte und Staatsanwälte verrückt macht? Wir haben es hier nämlich mal wieder mit einer typischen Künzel-Argumentation zu tun: Kein einziger Beleg, kein einziger handfester Beweis; dafür ein Wust von Behauptungen. Eine Spekulation jagt die nächste; die eine Mutmaßung baut auf der anderen auf; fragwürdige Hypothese reiht sich an fragwürdige Hypothese. Und all das zusammen fußt dann auf grundlegenden fachlichen Missverständnissen über die Natur der Hypnose.

Der „Hypnose“-Dieb und die „alte Literatur“

„Seit dem 22.03.08 und bis heute am 25.03.2008 ging eine Meldung durch die Presse: Hypnotiseur räumt Ladenkasse aus… (siehe ORF.at oder BILD.de, bzw. Videobericht bei RTL). Es geht um einen Mann, der anscheinend einer Kassiererin etwas zuflüstert, sie die Kasse öffnet, er die Kasse ausräumt und sie sich an nichts erinnern kann…Anscheinend hatte der Dieb noch eine Komplizin, die andere Personen ablenkte. Durch die Presse gingen nun die Aussagen der sogenannten „Spezialisten“. Plötzlich ist Blitzhypnose eine Selbstverständlichkeit und natürlich kann es sich so zugetragen haben, dass der Dieb nach dem Motto „Schau mir in die Augen, Kleines!“ mal nebenbei in die Kasse langen kann mit anschließender Amnesie der Kassiererin. Nun, wenn ich meine doch bereits über 20-jährige Erfahrung mit dem Somnambulismus zu Rate ziehe, halte ich diese von den „Spezialisten“ propagierte Variante für die Unwahrscheinlichste.“

Immerhin mal ein vernünftiges Wort. Soweit ich das mitbekommen habe, hat sich die ganze Sache als Trickdiebstahl herausgestellt. (Vielleicht wäre noch denkbar, dass jemand die Kassiererin verwirrt oder in einen Zustand von Konfusion versetzt – wobei das an und für sich jedoch noch keine Hypnose wäre.) Dann jedoch geht es munter in Künzel-Spekulations-Manier weiter: Der Dieb sei vermutlich ein Hypnotiseur, der die Kassiererin zuvor kennen gelernt und hypnotisiert habe; er habe dann einen Trigger „gesetzt“ und sie später mithilfe von diesem rehypnotisiert und so den Diebstahl begangen.

Hier fragt man sich zuerst: Wenn der Hypnotiseur so versiert war, wieso hat er dann der Kassiererin nicht direkt den Befehl gegeben, ihm das Geld auszuhändigen? Laut Künzel ginge das ja nur mit einer geeigneten Illusion, aber das sollte ja wohl kein Hindernis sein. Jedenfalls könnte der Hypnotiseur (nach Künzelscher Logik) die Kassiererin ziemlich mühelos dazu bringen, ihm das Geld einfach auszuhändigen, und, falls andere Kunden da sind, unter einem Vorwand mit ihm rauszugehen oder die anderen wegzuschicken. Eine „Komplizin“, die andere Personen ablenkt, bräuchte er dann jedenfalls sicher nicht.

Aber natürlich sind bereits die grundlegenden Prämissen, von denen Künzel ausgeht, falsch (s.o.). Abgesehen von alledem gibt es ein Experiment der Hypnoseforscher Coe, Howard und Kobayashi. Denjenigen Versuchspersonen, die auf einer Hypnose-Skala (ja, einer klassischen) die höchsten Werte erreichten, suggerierten Coe und Kollegen, dass sie auf den Trigger „go to sleep“ erneut in Trance gehen würden. Diesen Probanden wie auch „Wachen“ wurde dann befohlen, Heroin zu verkaufen. Es handelt sich meines Wissens um das einzige Experiment zu den hypnotischen Verbrechen, das so realistisch war, dass die meisten Hypnotisierten getäuscht werden konnten. Ergebnis: Die Hypnotisierten gehorchten nicht mehr (tendenziell sogar weniger) als die „Wachen“.

All das tut Künzels festem Glauben aber natürlich keinen Abbruch. Offenbar hat er sich selbst restlos überzeugt und ist nun in seinem Enthusiasmus kaum mehr zu stoppen:

„Nun, wenn der Hypnotiseur nicht extrem weit gedacht hat und das glaube ich nicht, wenn ich die stümperhafte Durchführung ansehe, kann die Erinnerung der bestohlenen Kassiererin durch Hypnose jederzeit wieder aktiviert werden. Vielleicht findet sich ja jemand, der das den italienischen Behörden steckt… Italienisch sprechende Hypnotiseure haben wir im Angebot! ;-)“

Na, da können sich die Italiener aber glücklich schätzen, dass sie auf Hypnotiseure zurückgreifen können, die in Deutschland von Künzel ausgebildet wurden!

Alsdann zitiert Künzel noch einige alte Literatur, um seine These von der verbrecherischen Macht der Hypnose zu beweisen. Nun kommt es nicht auf das Alter der Literatur an, sondern auf die Qualität der Argumente. Mit der ist es allerdings nicht weit her im vorliegenden Fall. In den geschilderten Fällen, in denen der Hypnotiseur den Hypnotisierten im realen Leben manipulierte – es existieren übrigens extrem wenige bekannte Fälle -, bestand wie gesagt auch stets eine lange und intensive soziale Beziehung zwischen Hypnotiseur und Hypnotisiertem,  samt einer psychischer Abhängigkeit des „Subjekts“. Diese Konstellation kann auch an sich und ohne Hypnose in Einzelfällen zu extremem Gehorsam führen und wird manchmal populär als „Folie à deux“ bezeichnet (in der Psychiatrie versteht man darunter jedoch ein spezielles Störungsbild). Deshalb ist es logisch unmöglich, auf dieser Grundlage zu entscheiden, ob nun die soziale Abhängigkeit, die Hypnose, oder eine Interaktion von beidem der ausschlaggebende Faktor für den Gehorsam war. Solche differenzierteren Analysen, wie sie später z.B. von Orne und Barber erbracht wurden, fehlen jedoch in der von Künzel zitierten Literatur vollkommen, und so müssen wir die Logik aufgeben und mit „cum bzw. post hoc ergo propter hoc Schlüssen“ naiver Art vorliebnehmen.

Oder wenn irgendwo ein Arzt eine Patientin sexuell missbraucht hat, wird in Künzels eingestellten Texten nach derselben Manier geschlossen, dass die Hypnose der entscheidende Faktor dabei sein müsse. Dass es entsprechenden Missbrauch auch ganz ohne Hypnose gibt und die Gründe in beiden Fällen womöglich jeweils dieselben sein könnten, hatten wir bereits erwähnt, aber diese Option scheint Künzel und seinen Gewährsleuten noch nicht einmal in den Sinn zu kommen.

Das also ist das methodische und argumentative „Niveau“, auf dem Künzel seine Leser zu überzeugen sucht; das also ist die „alte Literatur“,  auf die Künzel sich beruft. Ein weiterer Kommentar erübrigt sich. Fortsetzung in Art.  61.

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