12. Künzel ist ein Supertalent

Daß Wolfgang Künzel („Alexander Cain“) seinen großen Rivalen Martin Bolze („Pharo“) auf den Tod nicht ausstehen kann, ist allgemein bekannt und läßt sich zigfach in Künzels Forum nachlesen.

Die beiden sind sicherlich die zwei bekanntesten (Ex-)Showhypnotiseure der Republik. Somit ist Bolze sozusagen auch ein „natürlicher“ Konkurrent von Künzel.

Bolze hatte nun bekanntlich einige große Auftritte bei der diesjährigen-Staffel „Deutschland sucht das Supertalent“ auf RTL, verbunden mit erheblichem Medienecho, hohen Einschaltquoten und vermutlich auch bedeutenden finanziellen Einnahmen. Eine vergleichbare Resonanz dürfte Künzel wohl schon lange nicht mehr für sich verbucht haben, wenn überhaupt jemals.

Anders gesagt nimmt der Herr Bolze dem Herrn Künzel etwas von dem Licht weg, das doch eigentlich allein ihm, Künzel, gebühren würde, ihm, der sich nach Medienberichten ganz bescheiden als der „beste Hypnotiseur Deutschlands“ bezeichnet.

Als der Bolze dann auch noch ankündigte, die Zuschauer vor dem Fernseher am Abend des 27. 11. live hypnotisieren zu wollen, überschlug sich Künzel förmlich. Eindringlich warnte der Arnstorfer Ex-Showhypnotiseur vor den angeblichen großen Gefahren des angekündigten Ereignisses:

„Es ist also unverantwortlich, eine Massenhypnose über das TV durchführen zu lassen! Dies gesagt zu haben, ist mir in meiner Eigenschaft als in den Medien bezeichneter ‚bekanntester Hypnotiseur Deutschlands‘ unerlässlich.“

Der inzwischen vielleicht nur noch zweitbekannteste (aber gewiß immer noch beste) Hypnotiseur Deutschlands warnte im Zusammenhang mit der geplanten Massenhypnose vor Kreislaufproblemen, Schwindel, phobischen Reaktionen und sogar Todesfällen, die bei einer anschließenden Teilnahme am Straßenverkehr auftreten könnten.

Einige von Künzels Bedenken und Kritikpunkten kann ich zwar bis zu einem gewissen Grade nachvollziehen, habe seine Schwarzmalerei persönlich jedoch von Anfang an für übertrieben gehalten.

Und nun haben wir sie also hinter uns, die Massenhypnose, und wie schön: Wir leben alle noch. Es ist offenbar überhaupt nichts weiter passiert. Medienberichte über Komplikationen gibt es nicht. Wären tatsächlich entsprechende Unfälle bekannt geworden, ohne jeden Zweifel hätten die Medien sich darauf gestürzt. Demnach sind mit hoher Wahrscheinlichkeit schlimmstenfalls in sehr wenigen Fällen geringfügige und vorübergehende Beeinträchtigungen aufgetreten. Die ganze Geschichte ging – für Künzels Katastrophenalarm – aus wie das Hornberger Schießen.

Aber Wolfgang Künzel wäre nicht Wolfgang Künzel, wenn er sich nun eines Besseren hätte belehren lassen. Anstatt also zurückzurudern oder die Sache wenigstens diplomatisch in der Versenkung verschwinden zu lassen, legt und tritt er sogar noch mal kräftig nach. Und genau das veranlaßt mich auch zu diesem Artikel.

In seinem neuesten Blog-Artikel lästert Künzel also wieder nach Herzenslust über den bösen Konkurrenten Bolze ab und erhebt schwere Vorwürfe gegen ihn. Betrachten wir diesen Firlefanz etwas genauer:

„Inzwischen ist eine Woche vergangen seit dem Auftritt von Supertalentanwärter Martin Bolze. Inzwischen gibt es wieder neue TV-Aufregung, denn vor ein paar Stunden gab es einen schweren Unfall in der ZDF-Sendung ‚Wetten Dass‘. Der Unterschied zwischen den Sendungen liegt wohl darin, dass ein Unfall bei ‚Wetten Dass‘ dazu führt, dass die Sendung abgebrochen wird, während Herrn Bolze eine Plattform dafür gegeben wurde.“

Vielleicht, werter Herr Künzel, hat das ganz einfach damit zu tun, daß es in dem einen Fall tatsächlich zu einem schweren Unfall kam, in dem anderen jedoch nicht, oder es jedenfalls nicht die geringsten Anhaltspunkte dafür gibt? Schon mal darüber nachgedacht?

Es mag Ihnen noch so wenig gefallen, aber offensichtlich waren Ihre Unkenrufe umsonst. Natürlich wäre es toll für Sie gewesen, wenn alles schiefgelaufen wäre und ihr lästiger Konkurrent sich selbst aus den Medien katapultiert hätte, anstatt Beifallsstürme zu ernten – es ist aber nun mal so, wie es ist.

„Nun, ich kann natürlich keine Zahlen nennen und Namen schon gleich gar nicht. Die Leute, die sich bei mir gemeldet haben, bleiben so anonym wie sie es erwarten dürfen.“

Und genau da haben wir auch schon das Problem. Berichte über Komplikationen aus neutraler Quelle existieren wie gesagt nicht. Die einzige Quelle für diese angeblichen Probleme ist Herr Künzel, der ein eminentes persönliches Interesse daran hat, nicht wie ein Nörgler, dessen Warnungen umsonst waren, dazustehen, und daran, den Erfolg seines Konkurrenten madig zu machen.

Sollen wir Herrn Künzel glauben? Nach meiner bescheidenen persönlichen Überzeugung haben wir die allerbesten Gründe, genau das nicht zu tun. Ganz offensichtlich gehört Künzel zu jener Sorte Mensch, die immer wieder erhebliche Probleme hat, Wahrheit und Fiktion auseinanderzuhalten, siehe etwa HIER und HIER.

„Das was Herr Bolze über TV mit den Zuschauern durchführte, nennen wir Hypnotiseure ‚Suggestibilitätstest‘. Es ist also keine Hypnose, sondern einfach eine Suggestion, die im Wachzustand durchgeführt wird, um die Personen zu filtern, die sehr suggestibel und somit gleichzeitig leicht hypnotisierbar sind.“

Ich will hier nicht näher in Hypnosetheorien und verschiedene Vorstellungen von „Trance“ eintauchen, man kann das allerdings auch anders sehen als Herr Künzel, und eine grundsätzliche Verschiedenheit von Wach- und hypnotischer Suggestion verneinen.

„Bei Gottschalk Late Night hatte vor Jahren der Italiener Giucas Casella für Schlagzeilen gesorgt, als er den selben Test durchführte und viele Zuschauer hinterher auch nach der Auflösung ihre Hände nicht mehr auseinander gebracht haben. Gebranntes Kind scheut das Feuer, oder? Nicht, wenn es Quoten bringt, meint man.“

Was Herr Künzel hier zu erwähnen „vergißt“, ist die Tatsache, daß Bolze bereits in die gegebenen Suggestionen Sicherheitsmaßnahmen eingebaut hat, die ein solches Mißgeschick verhindern sollten – und offenbar auch verhindert haben. Denn während nach Casellas Show Meldungen über zusammengeklebte Hände, die sich nicht lösen ließen, Schlagzeile machten, existieren im Fall von Bolzes Auftritt ganz offensichtlich keinerlei entsprechenden Medienberichte.
Genau das sollte Künzel zu denken geben – tut es aber natürlich nicht.

„Als ich den Auftritt sah, war mir eins klar: ‚Kopfschuss!‘.“

Das glaube ich Ihnen sogar ohne Weiteres, geschätzter Herr Künzel. Um so mehr beruhigt es mich, daß Sie nicht viel zu entscheiden haben und nicht die Rolle eines selbstherrlichen mittelalterlichen Despoten bekleiden dürfen, der ohne Prozeß und Schuldbeweis alle, die ihm mißliebig sind, einen Kopf kürzer machen kann.

„Ich teile hier nur meine Meinung mit. Ich weiß, dass ich mich wieder furchtbar beschimpfen lassen darf wegen meiner Meinung.“

Die Welt ist ungerecht. Während Herr Künzel ja bekanntlich stets „höflich“ und „respektvoll“ seine Ansichten mitteilt, wird er wegen seiner Meinung „beschimpft“ und „beleidigt“ (siehe auch „Herr Künzel ist beleidigt“). Herr Künzel, kennen Sie eigentlich den Unterschied zwischen Kritik einerseits und Beschimpfungen und Beleidigungen andererseits?

„Das sind meist völlig Unwissende, aber häufig auch Neider, die über alles schimpfen, was ich sage.“

Wie sollte es auch anders sein? Wer könnte Herrn Künzel kritisch betrachten, der nicht unwissend und zugleich von Neid zerfressen wäre? Und weil das so ist, Herr Künzel, ist es auch gar nicht erst nötig, inhaltlich und sachlich auf die Kritik einzugehen, die die bösen unwissenden Neider an Ihnen üben, gelle?

„Es mag sein, dass Herr Bolze, dessen einzige Reaktion auf die Warnungen vor dem Experiment es war, diese Warnungen dem Neid zuzuschreiben (nachzulesen in der Berliner Zeitung), das in seinen Dimensionen gar nicht nachvollziehen konnte oder wollte.“

Das mit dem Neid, den gewisse Leute ihren Kritikern zuschreiben, anstatt sich inhaltlich mit Argumenten auseinanderzusetzen – woher kommt uns das nur so bekannt vor? Ich komm und komm nicht darauf…

Und Herr Künzel, was für „Dimensionen“ denn bitte? Sie sind weit und breit der einzige, der von angeblichen Komplikationen berichtet und tun nun so, als habe es eine mittlere bis große Katastrophe gegeben. Nochmals: Selbst wenn es einzelne Negativ-Reaktonen gegeben haben sollte, so waren diese offenbar moderat und zahlenmäßig minimal.

„Jedoch sind TV-Redakteure häufig sogar studierte Personen. Wir müssen also davon ausgehen, dass alle Beteiligten wirklich bescheid wussten und das alle Warnungen in den Wind geschossen wurden.“

Und das offenbar auch durchaus zurecht, wie sich im Nachhinein gezeigt hat.

„Das was heraus kam, war demnach vorsätzliche Körperverletzung, oder?“

Nein Herr Künzel, aber das, was bei Ihnen herauskommt, ist ein Haufen von wirren Behauptungen, Hypothesen, Spekulationen, Unterstellungen und Diffamierungen. Es wurde nicht ein einziger Fall bekannt, in dem ein körperlicher Schaden auftrat, und nicht einmal Sie präsentieren uns einen solchen (und sei es anonymisiert). Und trotzdem machen Sie andere auf Basis Ihres offensichtlichen Wunschdenkens krimineller Handlungen verdächtig.

„Also war dann auch der Rest der fachlich unsäglichen ‚Show‘ ein Fake? Man könnte es annehmen, denn außer einem Händefalttest war keine weitere Hypnoseinduktion zu sehen, was darauf schließen lässt, dass die Leute vorkonditioniert waren. Das wiederum wäre natürlich eine Verarschung der Zuschauer.“

„Verarschung“ ist ein gutes Stichwort. Immer noch besser mit vorkonditionierten Probanden arbeiten – falls es denn überhaupt so war, was man bezweifeln kann – als einen Schüler, der bereits  Profi-Showhypnostieur ist, als Anfänger zu präsentieren, um Werbung für seine Seminare zu machen, gelle?

Aber das ist wieder einmal Künzel, der selbsternannte Saubermann, wie er leibt und lebt, die personifizierte Doppelmoral.

O Herr Künzel, hören Sie doch endlich mal auf, den Moralapostel zu spielen! Sie machen sich doch nur lächerlich mit dieser Rolle; die nimmt Ihnen eh keiner mehr ab!

Ihre Kritik mag im Einzelfall sogar mal berechtigt sein, aber kehren Sie doch erst einmal vor der eigenen Tür; da haben Sie weiß Gott genug zu tun!

„Das man auch nach 25 Jahren nichts, aber auch gar nichts gelernt haben muss, zeigten dann auch wieder die Anhauchungen *IGITT!!!!* und die ‚Auflösung‘, die (wie immer) keine war.“

Auch ich finde das nicht optimal, aber die meisten Probanden scheinen es bisher überlebt zu haben. Und bitte sprechen SIE nicht von Lernunfähigkeit. Wie oft haben etwa kompetente Mitglieder Sie in Ihrem Forum beispielsweise über Ericksonsche Hypnose aufzuklären versucht – umsonst.

„Ich kann diesen Ausschnitt der Sendung nun empfehlen. Das kann man Hypnoseschülern vorspielen: Finden Sie 45 Fehler! – Ich meine das rein fachlich.“

Natürlich meinen Sie das rein fachlich, Herr Künzel, wenn Sie von hoher Warte aus über Ihre Kollegen herziehen und den Moralisten und kritischen Fachmann raushängen lassen. Menschliche Eifersucht dürfte da kaum reinspielen, etwa deswegen, weil Bolze Ihnen die Show gestohlen hat, während derzeit kein Hahn nach Ihnen kräht!

„Dass RTL natürlich wieder Entertainment geliefert hat, war klar.“

So wie bei Ihnen, wenn Sie dort auftreten, gelle, Herr K.?

„Ich musste sogar einmal selbst lachen bei ‚Schabadi Schabada‘, jedoch nur weil ich mir Dieter Bohlen in dem Moment als grünes Männchen vorgestellt habe. Der wiederum ist ein schöner Wechselbalg… Aber dazu später mehr, denn ich hatte bereits im Sommer das zweifelhafte Vergnügen, Herrn Bohlen kennen zu lernen. Da war jedoch die erste Hypnosenummer von Herrn Bolze bereits geschehen, nur noch nicht gesendet.“

Nur zu Herr Künzel, plaudern Sie doch mal aus dem Nähkästchen! Denn Sie gehören ja (eigentlich) auch zu der Welt der Prominenten, der Reichen und Schönen, der Wichtigen, zum Jet Set. Sie sind doch eigentlich auch schon fast zu Hause in diesen Gefilden. Mit jemandem wie Dieter Bohlen sind Sie auf Du und Du, und Sie reden über ihn halb jovial und halb mondän-kritisch, letzteres, damit es bloß auch nicht zu anbiedernd wirken könnte.

Auch Herr Künzel ist ein Supertalent, nämlich darin, sich selbst wichtig zu nehmen und aufzublähen.

„Um es also mal ganz kurz zu machen: Es ist unglaublich viel schief gelaufen zu Hause vor den Fernsehern, RTL und Herrn Bolze war es völlig egal und die lassen jetzt einfach mal ‚Gras darüber wachsen‘.“

Um es also mal ganz kurz zu machen, Herr Künzel: Es ist offenbar überhaupt nicht unglaublich viel schief gelaufen, auch wenn Sie es sich noch so sehr wünschen mögen und uns hier was erzählen wollen. Sie stellen Behauptungen auf und wiederholen diese – als würden sie dadurch wahrer -, ohne Belege anzuführen; aber das ist ja auch sonst Ihre übliche Strategie.

„Hauptsache die Quoten haben gestimmt und ich kann mich jetzt von den üblichen Verdächtigen natürlich wieder beschimpfen lassen.“

Und Sie selbst schimpfen wie ein Rohrspatz und machen anderen wegen nichts oder Kleinigkeiten die Hölle heiß. Einen Menschen, der so selbstgerecht ist wie Sie, wird man lange suchen müssen.

„Doch eins wird nicht geschehen: Ich lasse mich nicht verbiegen! Ich habe eine Meinung und wenn die manchen Zeitgenossen nicht passt, dann ändert das nichts an den Fakten.“

Da haben Sie sich wohl verschrieben. Sie wollten sicherlich sagen:

„Doch eins wird nicht geschehen: Ich lasse mich nicht verbiegen! Ich habe eine Meinung, und an der ändern auch Fakten nichts.“

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