43. Herr Künzel, der Exorzist

Der ehemalige Showhypnotiseur Wolfgang Künzel aka Alexander Cain preist mal wieder sich selbst und seine „biomatrix“-Emergieheilung an und macht Reiki schlecht:

„Das mit Reiki ist eine heftige Sache. Leider will das keiner hören, der eingeweiht st, denn gleichzeitig haben wir bisher immer ab dem ersten Grad schon eine Besetzung festgestellt. Logisch, dass die Besetzung nicht entdeckt werden möchte und dann häufig aggressiv reagiert. Halte mal danach Ausschau… Wenn das entfernt wurde (kann sehr heftige Reaktionen hervorrufen bis zur Ohnmacht – alles schon erlebt…), dann klappt es wieder!“

Wir dürfen uns das also wohl in etwa wie eine mittelalterliche Teufelsaustreibung vorstellen:

Da ist zum einen der Reiki-Einzuweihende. Sobald der eingeweiht wird, wird er quasi von einer bösen Kraft oder einem bösen Geist „besetzt“ und ist ab nun „besessen“. Und der Teufel, der in dem Reiki-Eingeweihten ab jetzt sitzt, möchte dort natürlich auch verbleiben, weshalb er sich heftigst gegen jede Kritik am Reiki wehrt.

Wir sind nun also schon mal schlauer: Sobald eine Person mit Reiki-Einweihung das Reiki verteidigt, liegt das nur daran, daß gar nicht mehr sie selbst selbst spricht, sondern eine diabolische Macht des Reiki aus ihr heraus! Die „Besetzung“ regiert fortan, und der Reikianer leiht der fremden Kraft nur seine Stimme! Eine hoffnungslose Situation, so mag es scheinen. Der Reiki-Satan hält den Eingeweihten gefangen und wehrt sich gegen seine Entfernung.

Doch Halt! Zum Glück haben wir da noch Herrn Künzel, den modernen Exorzisten. Unser unerschrockener Held tritt nämlich den Mächten der Finsternis mutig entgegen und treibt den Gott-sei-bei-uns des Reiki beherzt wieder aus – begleitet von Ohnmachtsanfällen des Besessenen und anderem dramatischem Beiwerk. Und dann „klappt es auch wieder“. (Was genau eigentlich? Kann der Befreite nun wieder ein normales Leben führen, oder erkennt er nun endlich, welch satanisches Werk das Reiki ist?)

Ich frage mich da ernsthaft, ob Künzel das selbst glaubt oder ob er noch weiß, was für ein Theater er da veranstaltet. Meine Vermutung ist, daß er es wirklich schon selbst glaubt.

So ist das halt mit dem Herrn Künzel: Nicht nur muss er ständig sich selbst preisen, loben und ehren, was ja noch mit einem Augenzwinkern hinzunehmen wäre. Nein, er muss auch immer alle anderen schlechtmachen, um selbst besser dazustehen.

– Es reicht dem Künzel nicht, daß seine biomatrix „grandios“ ist – nein, Reiki als der naheleigendste Konkurrent auf dem Energie-Heil-Markt“ muss auch noch so richtig Scheiße sein.

– Es genügt ihm nicht, daß er ein „exzellenter“ Hypnose-Ausbilder ist – nein, die Konkurrenz muss ständig niedergemacht werden.

– Es genügt Künzel auch nicht, daß er „so viel“ von medizinischer Hypnose versteht – nein, die Ärzte mpssen auch alles inkompetente und korrupte Deppen sein.

– Es reicht ihm nicht, daß die von ihm gelehrte klassische Hypnose „super“ ist – nein die Ericksonsche Hypnose muss Scheiße sein, genau wie das NLP!

– Es genügt Künzel nicht, dass er der „größte“ Showhypnotiseur aller Zeiten ist – nein, bei jeder Gelegenheit muss er auf die Kollegen eindrechen. Usw., usf.

-Es recht Künzel auch nicht, daß er der hochwohlanständige Saubermann „ist“, sondern er muss stets über die Unmoral seiner Zeitgenpssen schimpfen (Ärzte, Showhypnotiseure usw.)

Herr Künzel kann sich nicht damit begnügen, immer der Beste, Größte und Tollste zu sein – eine Eigenschaft, die ja nervig genug, aber noch irgendwo tolerabel wäre. Nein, stets muss jeder und alles andere absolute Scheiße hoch 100 sein. An allem „Fremden“ kann Künzel kein gutes Haar lassen, weder menschlich noch fachlich. (Es sei denn, der andere kommt letztlich doch von ihm, so wie ein erfolgreicher Schüler, und der Glanz fällt also doch wieder auf Künzel zurück. Siehe auch Artikel 40. )

Denn selbst wenn Künzel der Beste „ist“: Wenn irgend jemand sonst auch noch gut oder auch nur mittelmäßig wäre, würde das allein offenbar eine Bedrohung für Künzels Selbstbild darstellen. Nur wenn er der einzig Wahre und Gute und der Rest der Welt der letzte Dreck und Müll ist, scheint Herr Künzel einigermaßen zufrieden zu sein. Es genügt ihm nicht, soch ständg zu loben und loben zu lassen, sondern er muss auch alle anderen anfeinden und niedermachen – auch wenn er oftmals nicht die leiseste Ahnung hat, wie etwa im Fall der Ericksonschen Hypnose.

Und genau hier liegt auch einer der Gründe für meine Kritik an Künzel. Dass er sich selbst so super findet stört mich nicht groß – daß er zum Schaden Dritter alles abwerten, schlechtreden und niedermachen muss, finde ich hingegen sehr störend.

Übrigens: Daß Künzel beispielsweise mit seiner Schmäh-Kritik am Reiki auch Miglieder seines Forums trifft, die ihm gegenüber loyal sind und denen er etwas verdankt, dürfte ihm egal sein. Er muss schließlich „ehrlich“ sein. Auch wenn Herr Künzel offenbar stets Loyalität, Rücksicht und Empathie für seine Person erwartet, so ist er doch unfähig, seinen Mitmenschen auf dieselbe Weise zu begenen. Tragischerweise dürfte ihm das jedoch nicht bewußt sein, da für ihn stets nur die anderen Menschen Fehler machen – somit hat er auch kaum eine Chance zur Verhaltesänderung.

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