7. Herr Künzel, der Saubermann

Zu gerne gibt sich der ehemalige Showhypnotiseur Wolfgang Künzel aka „Alexander Cain“ als ehrliche Haut, als jemand, der endlich mal die Wahrheit sagt und all die „Unwahrheiten und Lügen“ anderer aufdeckt. Als einer, der einem endlich mal reinen Wein einschenkt. Daß er tatsächlich oftmals im Irrtum ist, oder Banalitäten, die eh kaum jemand abstreitet,  als große Erkenntnisse verkündet,  steht auf einem anderen Blatt, siehe andere Artikel dieses Blogs.

Aber auch in seiner Rolle als (ehem.) Showhypnotiseur spielte und spielt sich Künzel zu gerne als Moralist auf, der mit erhobenem Zeigefinger seine (ehem.) Kollegen mahnt und sich über sie erhebt, oftmals bis hin zur Beschimpfung. (Man sehe sich beispielsweise Künzels Beiträge in seinem Forum über den Bühnenhypnotiseur „PHARO“ alias Martin Bolze an. Oder auch meinen Artikel „Künzel ist ein Supertalent“.)

Künzels zur Schau gestellte Wohlanständigkeit und sein selbstgefälliger Moralismus brachten ihm dann auch den spöttischen Spitznamen des „selbsternannten Saubermanns der Szene“ ein (Report Mainz in einer Sendung über Bühnenhypnose).

Aber ist der Saubermann wirklich so sauber?

Am 05.02.09 strahlte der SWR in der Sendereihe „Macht der Gedanken“ einen Beitrag mit dem Titel „Hypnose: Immer tiefer in Trance“ aus.

Es wurde gezeigt, wie zwei Männer (Thomas und Antonio) ein Showhypnose-Seminar bei Wolfgang Künzel besuchten, und wie dann Thomas seinen ersten Auftritt in einer Disco hatte. Soweit, so gut.

Nun wurden jedoch schwere Vorwürfe erhoben, nämlich daß besagter Thomas zu der Zeit, da er an Künzels Seminar teilnahm und seine vermeintliche Bühnenpremiere feierte, bereits ein aktiver Showhypnotiseur war. Er habe etwa bereits ein Jahr vor den Dreharbeiten ein Showhypnose-Seminar bei Künzel mitgemacht und zwischenzeitlich als Bühnenhypnotiseur Erfahrung gesammelt. (Quelle HIER; Siehe ab dem Beitrag von „Heli“. Aber auch der Eingangsbeitrag, eine Satire über Herrn Künzel und co., ist sehr zur Lektüre zu empfehlen.)

Ich bin aus vielfältigen Gründen absolut überzeugt, daß Künzel die entsprechende Seite kennt und mit rechtlichen Schritten drohen würde, wenn die Vorwürfe falsch wären. Das tut er ja auch sonst gerne.

Zudem liegen auch mir entsprechende Informationen über den Sachverhalt vor, die diese Vorwürfe eindeutig bestätigen.

Nun wird in der Sendung zwar nicht explizit behauptet, daß besagter Thomas ein Anfänger in Sachen Bühnenhypnose war; aber davon geht man als Zuschauer natürlich selbstverständlich aus. Ein entsprechender Eindruck wird im Film auch eindeutig vermittelt, und nirgendwo wird etwas Gegenteiliges auch nur angedeutet. Und auch die in der Sendung wiedergegebenen Äußerungen Künzels tragen massiv zum irreführenden Eindruck bei.

Es stellt sich also die drängende Frage, ob Herr Künzel hier ganz bewußt die breite Öffentlichkeit „verschei…ern“ wollte, um für seine Seminare zu werben, im Sinne von: „Seht, so gut sind meine Leute nach einem einzigen Seminar!“

Aufgrund der Faktenlage steht dies für mich außer Zweifel. Spätestens da hätte Künzels Saubermann-Image jedwede Glaubwürdigkeit für mich verloren, falls es denn je eine besessen hätte.

Man kann sich jetzt fragen, ob die öffentliche Diskussion dieser Umstände moralisch akzeptabel ist, aber auch hier ist meine Antwort: Herr Künzel exponiert sich (nur allzu) willentlich der Öffentlichkeit, und muß daher auch kritische Fragen zu seinem Auftreten dulden.

Nachtrag: Obwohl Herr Künzel diesen Blog offensichtlich kennt und seine Frau ihn sogar verlinkt hat, hat er, soweit ich ersehen kann, bis heute (15.03.2011) keine Stellung zu diesen gravierenden Vorwürfen genommen. Weiß unser hochwohlanständiger Saubermann womäglich nicht recht, was er sagen soll?

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