68. Was Wolfgang Künzel nicht alles begründet hat

Der ehem. Showhypnotiseur Wolfgang Künzel aka Alexander Cain scheint wirklich die gesamte Hypnose im Alleingang erfunden zu haben. Das jedenfalls könnte man meinen, wenn man ihm glaubt. Nun geht es gerade in die nächste Runde:

Auf der Startseite der Hypnoseakademie dürfen wir nämlich lesen:

„Herzlich Willkommen in der Hypnoseakademie, der ältesten Ausbildungsstätte für klassische, therapeutische Hypnose! Direkte, effektive Techniken, kein stundenlanges Märchen erzählen…Wir haben die heutige Hypnose-Branche gegründet! Hier lernen Sie direkt an der Quelle! “ [„Unterstrichene“ Hervorhebung durch Adarion]

Ohne das umfassend zu kommentieren, zähle ich mal auf, was Herr Künzel nach eigenen Angaben nicht so alles in Sachen Hypnose „begründet“ hat:

– Die Hypnose selbst, und zwar in seinem in seinem früheren Leben als James Braid (vgl. Art. 1.) Aber auch in diesem Leben war Künzel fleißig. Er schuf u.a:

– Die Hypnoseforschung (vgl. Art. 2.)

– Den Begriff „klassische Hypnose“ (Art. 52).

– Und gleich auch noch die gesamte heutige Hypnose-Branche, wie wir jetzt also wissen.

(Von anderen genialen Kreationen des selbsternannten besten Hypnotiseurs Deutschlands (vgl. Art. 17) wie etwa dem „Morphogenetischen Somnambulismus®“, der „Multiplen Tiefeninduktion®“ sowie „Akasha Reading®“ und „Akasha“Healing®“ wollen wir hier gar nicht reden.)

Es ist immer wieder erstaunlich, was für interessante Einsichten manche Menschen doch haben. Eine andere Person und ein anderes Beispiel: Da ist derjenige, der plötzlich erkannte:

„Gestern ist mir aufgegangen, dass ich den Friedensnobelpreis erhalte, weil ich die Supermächte telepathisch ausgesöhnt habe.“

Nur gibt es da einen Unterschied zu Künzel. Nicht etwa von der inhaltlichen Absurdität her – da schenkt sich das jeweils kaum etwas, wobei die steile These mit der telepathischen Aussöhnung und dem Friedensnobelpreis dann wohl doch noch etwas realistischer und bodenständiger ist. Aber derjenige, der sie formuliert, weiß es eben nicht besser und ist bedauernswert. Künzel und Frauenberger könnten es hingegen besser wissen. Bedauernswert sind sie allerdings auch.

Wenn Sie einen Kommentar verfassen wollen, klicken Sie bitte HIER.

Dieser Beitrag wurde unter Uncategorized veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.