24. Künzel vs. Kreymeier

Der Ex-Showhypnotiseur Alexander Cain alias Wolfgang Künzel hatte offenbar Strafanzeige gegen den freien Journalisten Holger Kreymeiner gestellt – und ist damit kläglich gescheitert. In „Herr Künzel ist beleidigt“ hatte ich dazu schon kurz berichtet, aber zwischenzeitlich haben sich weitere Entwicklungen ergeben, so daß ich hier genauere und auch neue Informationen zugänglich machen möchte.

Zuerst einmal sei etwas zu Holger Kreymeier gesagt: Der preisgekrönte Journalist und Satiriker ist Produzent des Internet-Formats fernsehkritik.tv, das in unregelmäßigen Abständen über das deutsche Fernsehen kritisch-satirisch berichtet. Kreymeier thematisiert dabei insbesondere auch die Abzocke bei dubiosen TV-Gewinnspielen sowie die Verschwendung der öffentlich Fernsehgebühren für seichte Unterhaltung; er widmet sich aber in Abhängigkeit vom aktuellen TV-Programm auch zahlreichen anderen Themen. Für seine Arbeit erhielt er den renommierten Grimme-Online Award und andere Auszeichnungen. Kreymeiers Format ist sehr erfolgreich und kann teilweise  bis zu 100 000 Zuschauer pro Folge verzeichnen.

Angesichts der zahlreichen und mitunter recht skurrilen Fernsehauftritte von Wolfgang Künzel war es wohl nur eine Frage der Zeit, bis der selbsternannte beste Hypnotiseur Deutschlands auch Kreymeiers Aufmerksamkeit erregte. Insgesamt existieren inzwischen gleich mehrere satirische Beiträge über Künzel auf fernsehkritik.tv (s.u.).

Nach einer ziemlich mißlungenen Hypnose-Vorführung bei SternTV zeigte Kreymeier Ausschnitte aus der Original-Sendung und kommentierte den verunglückten Auftritt des Arnstorfer Ex-Showhypnotiseurs ironisch-kritisch. Angesichts verschiedener Patzer äußerte der Hamburger Journalist dabei auch die Vermutung, daß Künzel ein Fake abgeliefert habe; und im Hinblick auf die vielen Pannen sagte er:

„Wissen Sie, was ich glaube? Daß der Mann selbst hypnotisiert wurde und jetzt glaubt, er sei Hypnotiseur und könne andere hypnotisieren, oder so. Wahrscheinlich heißt er in Wahrheit Klaus Müller und ist – was weiß ich – irgendwie Pimmelabwischer im Swingerclub oder irgend so was. Ich weiß nicht, was er für nen Beruf hat, keine Ahnung.“

Ausgerechnet Künzel, der andere gerne beleidigt und Kritiker mit Vorliebe als psychisch krank diffamiert – in potentiell strafbaren Fällen allerdings ohne direkte Namensnennung, um sich den rechtlichen Folgen zu entziehen -,  zeigte sich nun plötzlich ganz übel vergrätzt. Er drohte Kreymeier offenbar eine Strafanzeige an und stellte sie wohl auch. (Genauer nachzulesen unter „Herr Künzel ist beleidigt“. Dort findet sich auch ein kleiner Kommentar zu Künzels Auftritt.)

Dabei scheiterte er jedoch ganz offensichtlich.  Dennoch versucht er offenbar weiterhin,  wenigstens Verlinkungen der Satire auf anderen Seiten sowie kritische Berichte zum Thema wegzubekommen. Laut Künzel ist es dabei strafbar, Kreymeiers Videobeitrag aktiv zu verlinken:

„Was viele nicht wussten, war folgendes: Das was der große Larry macht, ist rechtlich Satire. Wenn das jedoch verlinkt wird, dann ist es, wie in diesem Fall Beleidigung, denn dann ist es keine Satire mehr. Die Folge war dann, dass sie von unserem Anwalt höflich darauf hingewiesen wurden, dass es eine Beleidigung darstellt und schon war ich wieder der Böse, weil ich mich nicht beleidigen lassen wollte und weil unser Anwalt ja auch weder umsonst noch kostenlos arbeitet.“

So absurd es ist, Künzels Aussage scheint leider zu stimmen. Wenigstens in einem Fall hat er wohl recht bekommen. Das mag damit zusammenhängen, daß die diversen Staatsanwaltschaften und Gerichte an verschiedenen Standorten jeweils unabhängig von einander entscheiden – ich weiß es nicht. (Aber aus diesem Grund bitte ich auch um Verständnis dafür, daß ich leider keine aktiven Links zu fernsehkritik.tv setzen kann.)

Inzwischen hatte Kreymeier dann erneut einen satirischen Beitrag über einen der Fernsehauftritte Künzels erstellt (s.u.). Dabei bezog er sich auf einen Bericht von MTV über Künzel, bei dem der Ex-Bühnenhypnotiseur in einem recht amüsanten Licht erscheint (s.u.).

Da Künzel andere zwar andere gerne und ausfällig beleidigt (s.o.), bei sich selbst jedoch äußerst empfindlich ist, tobte er nun in seinem Forum gegen Kreymeier (ohne ihn direkt zu nennen) und andere Kritiker unter der Überschrift „Verleumdungen und Geschäftsschädigung im Internet“. Da der Schimpfmonolog wieder mal so typisch für Künzel in seiner Selbstgerechtigkeit, seiner fehlenden Objektivität,  seiner Doppelmoral und  seiner Aggressivität ist, möchte ich aus ihm zitieren und ihn dabei etwas kommentieren:

„Nachdem ich auch darauf angesprochen werde und ich mich nicht wiederholen will, hier mal Klartext zu einem Typen, der beim öffentlich Rechtlichen TV hochkant rausgeflogen ist und nun sein eigenes Feindbild aufgebaut hat.“

Na, dann tun Sie das doch einfach, Herr Künzel: Sprechen Sie doch Klartext! Erzählen Sie beispielsweise, daß Kreymeier, der als freier Mitarbeiter beim NDR beschäftigt war, nicht etwa wegen fehlerhafter Arbeit gekündigt wurde, sondern wegen seiner Kritik-Kampagne an GEZ-Praktiken und insbesondere  der mangelnden Qualität des Öffentlich-Rechlichen. Quelle

Wieso verschweigen Sie das? Wollen Sie Kreymeier in ein schlechtes Lich rücken? Haben Sie das nötig? Offenbar leider ja!

Und was das „Feindbild“ betrifft,  lieber Herr Künzel, ich habe mich auch etwas über die Sendung von Herrn Kreymeier informiert und mir inzwischen bereits mehrere Folgen seiner Sendung – die übrigens sehr sehenswert ist – angeschaut. Da kommen Sie nur ganz am Rande vor. Wenn es Feindbilder für Herrn Kreymeiner gäbe (was ich nicht meine), dann vielleicht die Call-In-Abzocker. Aber Sie, Herr Künzel,  Sie sind dem Herrn Kreymeier für ein „Feindbild“  wohl dann doch einfach etwas zu –  nun, unwichtig. :- )

„Dieser Typ meint er muss von sich auf andere schließen und hat mich unter Anderem als niederer Mitarbeiter eines Swingerclubs beschimpft.“

Falsch. Er hat nicht behauptet, Sie seien Mitarbeiter eines Swingerclubs, sondern in offensichtlich scherzhafter Weise diese Möglichkeit in den Raum gestellt. Und nun gehen Sie nach ihrem typischen Muster vor: Unterstellung („er muss von sich auf andere schließen“) und irgendein ein Konter, irgendeine Replique, egal wie  einfallslos, plump und offensichtlich gekünzelt, pardon, gekünstelt sie auch sein mag!

„Also dieser Typ ist wie jeder Journalist, nur mit einem Unterschied. Zunächst berichtet er über Dinge, von denen er keine Ahnung hat. Das tut jeder Journalist.“

Schön, Herr Künzel, daß Sie dann wenigstens so viel Ahnung von Journalisten haben, um so informiert und kompetent über einen ganzen Berufsstand berichten zu können. Ganz objektiv, ganz ohne Vorurteile, und vor allem: Ganz ohne unzulässige Verallgemeinerungen! :- )

Und wie wehren Sie sich selbst doch immer gegen Pauschal-Urteile, wenn Sie betroffen sind! Wie wenig können Sie es beispielsweise leiden, wenn alle Bühnenhypnotiseure über einen Kamm geschoren werden! Aber Sie selbst sind unübertroffen darin, andere Menschen pauschal niederzumachen und abzuurteilen! Seien es die Ärzte, die Psychologen, die Professoren, die Ericksonianer, die NLPler, die Reikilehrer, und natürlich sowieso die Kritiker Ihrer Person und die Konkurrenten, und und und…und nun eben die Journalisten.

Und wieso werfen Sie es anderen vor, daß die (angeblich) etwas über Dinge erzählen, von denen sie keine Ahnung haben? Wie kommen ausgerechnet Sie dazu? Sie tun das doch ständig. Sie äußern sich über Hypnoseforschung, über Ericksonsche Hypnose, über NLP, über forensische Hypnose, über psychiatrische Themen, etc.pp. Und daß Sie von keinem einzigen dieser Dinge irgendeine nennenswerte Ahnung haben, ist  – bei allem Respekt – in so offenkundiger Weise eine Tatsache, daß auch Sie das wohl nicht ernsthaft bestreiten wollen. Und in der Tat Sie sind ja offenbar durchaus Realist genug, um mir dann auch nicht zu widersprechen.  Trotz aller Angriffe und Anfeindungen, die offensichtlich gegen diesen Blog und meine Person gerichtet sind, haben Sie mir, soweit ich das irgendwie mitbekommen habe,  in der Sache bis heute nicht in einem einzigen Punkt widersprochen – und das ist doch sehr bemerkenswert.

„Der Unterschied zu einem Journalisten ist jedoch, dass er selbst der große Larry ist, der die Un- und Halbwahrheiten, sorry, die Satire präsentiert.“

Das empfinde ich keineswegs so, daß Herr Kreymeier sich zum „großen Larry“ macht; oder wieso sagen Sie das überhaupt? Weil er die Sendung als ein-Mann-Firma selbst moderiert? Wie typisch für Sie, einem Kritiker wieder mal etwas zu unterstellen, ohne es in irgendeiner Form zu begründen!

Und wie um alles in der Welt  kommen nun ausgerechnet Sie zu dieser Kritik? Sie inszenieren sich nicht nur als den wohlanständigen Saubermann, der Sie nicht sind, sondern geradezu auch als den Erfinder der Hypnose. Sie spielen den großen Aufklärer, der als einziger die Wahrheit sagt und uns von den „Lügen“ der „offiziellen Lehrmeinung“ und den „Unwahrheiten“ der Hypnose-Literatur befreit (so absurd das ist); und obwohl Sie nach eigenen Angaben nie als klinischer Hypnotiseur oder auch nur als Coach tätig waren, brechen Sie selbstherrlich über die gesamte klinische Hypnose den Stab und maßen sich an, dem Rest der Welt verkünden zu wollen, wo es eigentlich lang geht. Sie bezeichnen sich nach Medienberichten als den besten Hypnotiseur Deutschlands; Sie versteigen sich sogar dazu, allen Ernstes zu behaupten, der Urheber der Hypnoseforschung in Deutschland zu sein (von der Sie offenbar noch nicht einmal wissen, daß sie eigenständig und unterschieden von der klinischen Hypnose überhaupt existiert); ja, Sie mutmaßen gar, eine Reinkarnation des Begründers der neuzeitlichen Hypnose, James Braid, zu sein. Sie präsentieren sich ständig als den „großen Meister“ und inszenieren sich geradezu als Gott der Hypnose, wieder und wieder.

Und da wagen Sie es dann, anderen vorzuwerfen, sie würden sich wichtig machen und in Szene setzen???

Merken Sie wirklich nicht, daß Sie anderen das unterstellen, was sie selbst auf die Spitze treiben wie kein Zweiter? Haben Sie wirklich so wenig Selbstkritik? So wenig Fähigkeit zur Selbstdistanzierung?

Da fällt einem wirklich nichts mehr ein.

Das einzige, was mich wundert, ist, daß Künzel Herrn Kreymeier nicht unterstellt, daß der ihn nur aus Neid und Mißgunst kritisiert. Das ist ansonsten nämlich Künzels Universal-„Argument“, mit dessen Hilfe er sich regelmäßig jeder inhaltlichen Auseinandersetzung mit qualifizierter Kritik entzieht. Aber wahrscheinlich ist es selbst Künzel zu albern ernsthaft zu behaupten, Kreymeier wäre gerne ein in der Hypnose-Ausbildung tätiger Ex-Showhypnotiseur, so wie er selbst, Künzel.

Man könnte Künzels beleidigte und selbstgerechte Attacke noch weiterverfolgen und weiter kommentieren, aber brechen wir hier ab.

Schon einige Leute hat Holger Kreymeier satirisch auf die Schippe genommen,  aber wohl kaum einer dürfte derart empfindlich, selbstgerecht  und vor allem auf einem derart erschreckend niedrigen Niveau reagiert haben wie Künzel.

Für diejenigen, die sich aus der Anschauung ein eigenes Urteil über Kreymeisers Thematisierung von Künzel bilden möchten, will ich hier die Beiträge von fernsehkritik.tv über den Arnstorfer Ex-Showhypnotiseur vorstellen (aus Sicherheitsgründen ohne aktive Links).

a)   http:// fernsehkritik.tv/folge-23/1153/ (Leerzeichen zum Aktivieren entfernen)

Hier findet sich der Beitrag; das ist der, dessentwegen Herrn Künzel offenbar Strafanzeige erstattet hat  – und gescheitert ist; aber dieser Beitrag kann wohl leider nicht ohne Gefahr aktiv verlinkt werden.

b)   http:// fernsehkritik.tv/folge-27/1103/ (Leerzeichen entfernen)

Diese Satire bezieht sich auf einen Besuch Künzels bei Big Brother.

c)   http://www. fernsehkritik.tv/folge-56/2381/ (Leerzeichen entfernen)

Auf diesem Video befaßt Kreymeier sich mit einen Künzel-Auftritt bei MTV, den ich unter „Künzel auf Kuschelkurs“ vorgestellt, verlinkt und, wie ich meine, auch fair kommentiert habe.

d)   http:// forum.fernsehkritik.tv/viewtopic.php?f=13&t=4421 (Leerzeichen entfernen)

Das ist eine interessante Diskussion aus dem Forum von Holger Kreymeiert. Ein Mitglied schreibt:

„Ich hatte über ihn [Künzel] in meinem bekannten WayneBlog gebloggt – und zwar letztes Jahr schon. Jetzt, ein knappes Jahr später, hat er sich bei mir und Wemaflo gemeldet. Grund: Er wollte seinen rechtlich geschützten Namen sowie einige Beleidigungen entfernt haben….

…Ich antwortete dem Herrn Künzel also auf seine Email (die mir Wemaflo weiterleitete), dass ich seinen markenrechtlich geschützten Namen zensiert habe (was ich dann auch getan habe)

…Doch irgendwie wollte er garnicht sagen, welche Teile er als Beleidigung ansieht, sondern schrieb nur, dass er mir ‚letztmalig die Gelegenheit‘ gäbe, die Sache zu erledigen, denn ‚Was durch die Meinungsäußerung gedeckt ist, wird ansonsten die Staatsanwaltschaft entscheiden‘….

…Im Gegenzug musste ich den Beitrag jedoch offline nehmen, tatsächlich verweilt er nun nur noch in meinen Backups und im Google-Cache. Doch Herr Künzel wäre nicht Herr Künzel, wenn ihm das egal wäre: Er hat tatsächlich meinen Twitter-Account überwacht(!), wo ich natürlich auch über die ‚Vorabmahnung‘ geschrieben habe…“

Soweit der Blogger „Wayne“, aber lesen Sie es im Original nach: Es ist interessant und bezeichnend, zu welch beleidigendem Ton Künzel hier mal wieder greift. (Ich hatte speziell dazu schon etwas unter „Künzel inkognito?“ geschrieben.)

Also, Herr Künzel, dann wohl an. :- )

Ich „benutze“ ja auch Ihren markenrechtlich geschützten Künstlernamen „Alexander Cain“ genau so wie der Blogger „Wayne“ – indem ich ihn erwähne! Das ist ja offenbar verboten, oder Sie glauben das zumindest. Nun, dann bin ich mal sehr gespannt, ob ich deswegen dann bald Post vom Staatsanwalt bekomme. ;- )

Denn anzeigen und abmahnen tut der Herr Künzel ja scheinbar für sein Leben gern, siehe etwa den Kommentarthread!

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