30. Herr Künzel und die Doppelmoral

Wie dem geneigten Leser sicherlich im Lauf der Zeit aufgefallen ist, betreibt der ehem. Sjowhypnotiseur Alexander Cain alias Wolfgang Künzel eine Doppelmoral, die als „eklatant“ zu bezeichnen noch ein Akt des englischen Understatements wäre.

Erinnern wir uns:

a) Wohl kein vernünftiger Mensch wird irgendeinen Zweifel daran haben, daß Künzel sich anonym beispielsweise in anderen Foren rumtreibt, etwa um Werbung für seine Seminare  zu machen oder auch in seinem eigenen Forum, um Werbung für seine Produkte zu machen und Kritiker zu beleidigen, Intrigen zu spinnen oder höchstwahrscheinlich sogar, um seine eigenen Leute zu veralbern. Sehr viel spricht auch dafür, daß Künzel nicht einmal davor zurückschreckt, sich als andere Personen auszugeben und anonyme Denuntiations- und Hetzblogs zu betreiben.

Zugleich schimpft Künzel jedoch immer wieder gerne über andere, die ihn anonym kritiseren, etwa so:

„Es geht hier um Spacken, die sich hinter Anonymproxis verstecken und totalen Blödsinn verbreiten. Das sind Personen, die vor lauter Minderwertigkeitskomplex ihren Namen nicht nennen können und nur unter Pseudonymen arbeiten. Im Visier ist z.B. der Stern TV Auftritt. Der muss ja wirklich furchtbar im Bulimiezentrum eingeschlagen haben. Wie sonst kommt es, dass hier im Netz ein Kotzspur lang läuft?“

b) Herr Künzel ist bei sich selbst äußerst empfindlich und stellte in einem Fall sogar Strafanzeige, da er sich durch eine Satire beleidigt fühlte. Und sogar kritische Rezensionen seines Buchs „Schlaf“ (die keineswegs beleidigend waren) wurden bei Amazon gelöscht – offensichtlich verträgt Künzel nur lobende Worte. Ganz allgemein scheint Künzel gerne Leute anzuzeigen und abzumahnen, auch aus den absurdesten Gründen (siehe Kommentarthread).

So empfindlich Künzel und seine Frau bei sich selbst sind, haben sie jedoch ihrerseits nicht die geringsten Probleme damit, andere übelst zu beleidigen, beispielsweise als „arbeitslosen kranken Kiffer“, als „gestört“, „kriminell“, „asozialen Abschaum“ usw. (Art. 4 und Art. 27). Zudem diffamieren sie Kritiker gerne als psychisch krank oder gar verrückt.

c) Künzel betont immer wieder, daß nur derjenige bei klassischer Hypnose und Showhypnose mitreden kann, der eben Erfahrungen mit diesen Dingen hat. Generell könne man nur über das urteilen, worüber man Erfahrung besitze.

Nun hat Künzel jedoch nie irgendwie in Beratung oder Therapie gearbeitet, soweit ich weiß, und gibt das selbst zu; und daß er keinerlei Erfahrungen etwa mit Ericksonscher Hypnose hat, ja, daß er offenbar noch nicht einmal eine Zeile zum Thema gelesen hat, leugnet er meines Wissens ebenfalls nicht. Es wäre auch zwecklos, denn seine zahllosenn unqualifizierten Kommentare beweisen seine völlige Unwissenheit. Dasselbe gilt für seine Äußerungen über die Hypnoseforschung, die ebenfalls recht „grauselig“ sind. (Quellen: Siehe insbesondere die Artikel 2, 3 und 52.)

Trotz seiner kompletten Unerfahrenheit und Unwissenheit erlaubt Künzel sich jedoch umfassende Urteile über klinische und Ericksonsche Hypnose, NLP und Hypnoseforschung,  wobei diese Urteile extrem negativ sind und die profundeste Unkenntnis verraten. (Analoges gilt übrigens für seinen Umgang mit Reiki.)

Nach seinen eigenen Maßstäben dürfte Künzel all das natürlich nicht, sondern müßte zu diesen Themen schweigen – tut er aber nicht!

d) Ganz offensichtlich hat Künzel die Allgemeinheit ganz gezielt zum Narren gehalten, indem er für eine Sendung über sein Showhypnose-Seminar einen erfahrenen Bühnenhypnotiseur, der bereits zuvor einmal ein Seminar bei ihm gemacht hatte, für eine Fernsehsendung als unerfahrenen Neuling ausgab. (Die Leute sollen denken: „Wie toll ist man bereits nach einem Seminar bei Künzel“.) Auch dürfte ein in diesem Zusammenhang erschienener extrem anbiedernder und unaufrichtiger Quasi-Werbetext aus Künzels eigener Feder stammen.

So absurd und geradezu grotesk es klingen mag (und auch ist): Trotz dieser und anderer fragwürdiger Praktiken präsentiert sich Künzel zu gerne als hochanständiger und grundintegerer Mann, der sich durch Geradlinigkeit auszeichnet und als einziger die Wahrheit ausspricht. Zu gerne tadelt Künzel dabei auch andere, die angeblich nicht so ethisch hochstehend sind, wie er es vermeintlich ist. Diese ausgeprägte Tendenz der Selbstgerechtigkeit zeigte sich schon in seinen Zeiten als aktiver Showhypnotiseur. Wie ich schrieb:

„Künzels zur Schau gestellte Wohlanständigkeit und sein selbstgefälliger Moralismus brachten ihm dann auch den spöttischen Spitznamen des ’selbsternannten Saubermanns der Szene‘  (Report Mainz in einer Sendung über Bühnenhypnose) ein.“

In Richtung eines Auftritts  seines Erzrivalen Pharo sagte Künzel etwa kürzlich: „Also war dann auch der Rest der fachlich unsäglichen ‘Show’ ein Fake? Man könnte es annehmen, denn außer einem Händefalttest war keine weitere Hypnoseinduktion zu sehen, was darauf schließen lässt, dass die Leute vorkonditioniert waren. Das wiederum wäre natürlich eine Verarschung der Zuschauer.“

Ich habe keine Ahnung, ob die Probanden vorkonditioniert waren, aber selbst wenn wäre das nicht einmal ansatzweise damit vergleichbar, daß Künzel offensichtlich erfahrene Showhypnotiseure als Anfänger ausgibt, um sich und seine Seminare in ein besseres Licht zu rücken! Daß ausgerechnet Künzel sich als wahrheitsliebender Moralist aufspielt, der andere vom hohen Ross herunter tadelt,  ist wirklich der reinste Hohn; anders kann man es nicht sagen.

e) Künzel kritisiert andere Menschen häufig und oft bis an die Grenze der Beleidigung und darüber hinaus. Er zieht gerne über die Ansichten anderer her und macht sie verächtlich, behauptet etwa, daß alle mit anderer Meinung verlogen oder ahnungslos seien.  Gleichzeitig empfindet er es als Unverschämtheit, wenn andere seine Meinung infrage stellen und kritisieren. Wehe, wehe:

„Interessant ist auf jeden Fall, dass der Art. 5 Grundgesetz für alle anderen gilt, nur nicht für mich. Anders wäre es für die gestörten Persönlichkeiten ja fatal… Ein schönes Beispiel ist ja die Aktion mit dem Supertalent. Da wurde ich auch sehr kritisiert für meine Meinung[…]“

Das ist Herr Künzels Verständnis von „Meinungsfreiheit“: Künzel darf alle kritisieren, aber niemand darf Künzel kritisieren. Ansonsten fühlt Künzel sich als unterpriviligiertes Opfer von Willkür!

f) Sehr oft und leidenschaftlich ist Künzel schon über  diejenigen hergezogen, die Hypnose ausprobieren, ohne zuvor ein Seminar (bei ihm) absolviert zu haben. Der Tenor: Wie verantwortungslos das sei. Er, Künzel, habe ja auch seinen Führerschein gemacht, bevor er mit dem Auto auf der Straße herumgefahren sei.

Um so überraschter war ich natürlich, als ich in Künzels Buch lesen durfte, daß der „große Meister“ seinerseits am Anfang selbst mit Hypnose herumexperimentiert und sich die ersten Schritte autodidaktisch und mithilfe von Büchern beigrebracht hatte, lange vor jeder Ausbildung, die er absolvierte. Er tat damit genau das, was er bei anderen beanstandet. Und nirgendwo entschuldigt er sich dafür oder sagt etwas dazu. Eher hat man das Gefühl, daß er auf seine frühe Entwicklung stolz ist. Ganz offensichtlich empfindet Künzel diesen Widerspruch zwischen dem, was er bei anderen kritisiert und bei sich selbst positiv wertet, nocht nicht einmal in irgendeiner Form auch nur als erklärungsbedürftig!!

Lassen wir die Beispiele hierbei bewenden. Eines ist offensichtlich: Wir alle messen wohl mitunter mit zweierlei Maß. Künzel tut dies jedoch in einem Ausmaß, das nur noch irritierten kann. Man hat das Gefühl, daß er sich noch nicht einmal bewußt ist, welch exzessive und heuchlerische Doppelmoral er betreibt, wie er sein eigenes Verhalten komplett anders bewertet als das Tun anderer; daß er noch nicht einmal merkt, wie sehr er sich selbst widerspricht, wie sehr er über sein eigenes Handeln den Stab bricht, sobald es das Handeln anderer wird.

Das Wort von dem, der den Splitter im Auge des anderen sieht, aber nicht den Balken im eigenen Auge, trifft hier zu wie selten irgendwo sonst.

Die plausibelste Erklärung für dieses Verhalten dürfte darin begründet liegen, wie Herr Künzel sich selbst im Verhältnis zum Rest der Welt wahrnimmt.  In einem „schwachen Moment“ der Verärgerung hat er dazu einmal bezeichnende Einblicke gewährt, und zwar in einer Diskussion über NLP:

Ihr habt die Möglichkeit, euch in Grund und Boden zu schreiben, sowieso nur, weil ich herzlich darüber lachen kann, nach dem Motto ‘Life is a Game – Play it!’. Würde mich das ärgern, hätte ich schon längst anders reagiert. Das ist als Administrator nämlich ganz einfach. Es darf sich die Öffentlichkeit jedoch gerne ein Bild machen. Außerdem fragen wir uns am Ende der Diskussion einfach einmal: Wer von uns hat mit seiner Einstellung im Leben eigentlich mehr erreicht? Auf die Bewertung bin ich sehr gespannt.“

Im Klartext: Wolfgang Künzel hat Großartiges geleistet. Er hebt sich von der Masse der Normalmenschen ab. Er ist etwas Besonderes, und er hat im Leben mehr erreicht als die anderen. Und daher ist er auch immer der Sieger – selbst wenn er in einer Diskussion rein sachlich gesehen eben den Kürzeren zieht.

Künzel ist also etwas Besonderes – und hat daher auch besondere Rechte und Privilegien! Und deshalb können für ihn doch wohl auch nicht dieselben Maßstäbe gelten wie für Hinz und Kunz, wie für Müller und Schmitt. Nein, für Herrn Künzel will eine extra-große Extra-Wurst gebraten werden!

Andere sollen sich über ein Thema Erfahrungen sammeln, bevor sie darüber reden – ein Künzel braucht das nicht, der kann über alles und jedes qualifiziert urteilen, auch über das, wovon er keinen Dunst hat.

Und niemand darf den großen Wolfgang Künzel kritisieren, aber er, Wolfgang Künzel, darf alles und jedes niederschrieben und schlechtmachen.

Und wehe, irgendwer schreibt etwas anonym über Herrn Künzel – umgekehrt ist es aber natürlich in Ordnung, denn Künzel ist schließlich nicht „irgendwer“, sondern eben Künzel!

Und gnade Gott, wenn jemand Künzel mal etwas härter anfaßt: Der Staatsanwalt soll kommen! Aber er, Künzel, kann beleidigen, diffamieren, beschimpfen, pathologisieren und psychiatrisieren was das Zeug hält! Denn es ist ja wohl ein großer Unterschied, ob man ihn, den großen Alexander Cain alias Wolfgang Künzel vor sich hat, oder irgendwelche nichtswürdigen niederen Lebensformen, die froh sein dürfen, wenn sie Künzel die Füße küssen dürfen!

Und andere Menschen haben gefälligst ehrlich zu sein und mit offenen Karten zu spielen; niemand hat das Recht, die Leute zu „verar…“, um es in Künzelscher Sprache auszudrücken. Niemand natürlich außer ihm, dem grandiosen Wolfgang Künzel! Denn ein Künzel darf es mit der Wahrheit halt auch mal etwas ungenauer nehmen oder auch mal systematisch die Leute reinlegen, was ist schon dabei? Das ist doch etwas ganz anderes! Denn es dient schließlich der guten Sache – lies: Wolfgang Künzels Erfolg.

Und klar, die armseligen Normalsterblichen sollen erst mal ein Seminar (bei Künzel) mitmachen, bevor sie hypnotisieren; aber für ihn, Wolfgang Künzel, der – in seiner Vorstellungswelt – die Reinkarnation von James Braid und auf jeden Fall der Begründer der deutschen Hypnoseforschung und bester Hypnotiseur Deutschlands ist, gelten solche Regeln natürlich nicht. Denn kein Meister ist je vom Himmel gefallen, außer Wolfgang Künzel!

Zusammengefaßt: Ein Wolfgang Künzel ist so toll, daß er jenseits all jener Regeln steht, die für uns minderwertige Kreaturen selbstverständlich gelten.

Künzels Verhalten zeichnet sich neben einer Empathielosigkeit, die sich in einer erschreckenden Rücksichtslosigkeit und Kälte gegenüber seinen Mitmenschen offenbart (siehe etwa Kommentarthread), insbesondere durch exzessive Selbstgerechtigkeit, extremes Anspruchsdenken, die Gefühle von Einzigartigkeit und Grandiosität sowie die überbordende Überzeugung der eigenen Wichtigkeit aus.

Natürlich kann man sich fragen, inwieweit Künzel selbst für all dies verantwortlich ist. Ich halte es aber für falsch, jemanden so einfach von jeder Verantwortung freizustellen und ihm kritiklos alles durchgehen zu lassen, vor allem, wenn auch andere durch so ein Verhalten in Mitleidenschaft gezogen werden, die sich schlecht wehren können.

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